Samstag, 31. Januar 2015

Ferien 1 - "Taipei ist . . .

. . . ein Geschäftsmann im Anzug, mit dem neuesten iPhone, den man betend im Tempel ein Räucherstäbchen anzünden sieht und dann mit der MRT in sein Apartment fährt."

Hallo ihr Lieben,

ich habe Ferien!!! Seit Dienstagnachmittag - und für einen ganzen Monat bis zum 23. Februar! Allerdings findet vom 18.2. - 23.2. das Chinesische Neujahr statt, allerdings gehört das trotzdem irgendwie zu den Ferien dazu.
In den Ferien habe ich bereits jetzt schon einen gut gefüllten Plan. Aber das macht nichts, denn ich habe es mir selbst so gelegt.
Am Montag ist das Weihnachtspaket von Mama endlich angekommen, 1.5 Monate war es unterwegs - so eine lange Zeit. Danke :)
Unter anderem war auch ein Reiseführer von Taipei mit dabei, den ich mir gewünscht hatte. Perfekt vor den Ferien erreicht er mich, sodass ich mir, und auch einige andere Austauschschüler, sich vorgenommen haben, Taipei als Stadt ein bisschen näher kennenzulernen.
Und dazu möchte ich einen Teil meiner Ferien nutzen!

Montag und Dienstag musste ich noch in die Schule.
Allerdings war alles etwas ruhiger und gelassener, denn Montagvormittag haben wir 3 Austauschschüler mit unseren Betreuungslehrern für das Chinesische Neujahr "gebastelt". Es hat sich ein bisschen so angefühlt, wie zu Weihnachten, wenn wir in der Schule oder mit der Familie weihnachtliche Dinge vorbereiten, schmücken u.s.w.
Chinesisches Neujahr ist ja hier das wichtigste Fest, dass es gibt - eben so wie Weihnachten bei uns.

 Es wurde gefalten . . .
 . . . und kalligraphiert.
 Diese Schriftzeichen werden zum Chinesischen Neujahr immer über die Tür gehangen.
Sie stehen für "Frühling (das Frühjahr kommt bald)", "Frieden", "Wohlstand" und "Glück".
"Frühling", das was ganz oben ist, wird allerdings falschherum aufgehangen, denn das Zeichen alleine bedeutet eben nur "Frühling", aber wenn man es verkehrtherum aufhängt, dann bedeutet es "Frühling ist da".
 "Frühling", aber nur als Schnittdeckchen
 Hier sieht man, dass es sich bei beiden jeweils um "Frühling" handelt, auf Chinesich "chun"/"tschun"
 Das ist übrigens (bis auf den Schal) meine "schicke" Schuluniform

Danach ging es zurück in die Bibliothek - diese und die letzte Woche haben ich und die Thailänderin uns zusammen auf ihrem iPad thailändische Horrorfilme angeschaut, weil wir schon einige Kapitel unseres Buches wieder geschafft hatten und uns deshalb langweilig war.
Ich verstehe zwar nicht, aber gruselig ist es allemal - haha :)

Desweiteren hat sie mir an diesem Tag etwas erzählt, dass meine Sicht auf dieses Jahr hier nochmal verändert hat:
Sie hat erzählt, dass ihr Gastpapa ihr Folgendes gesagt hat:
"Weißt du was heute für ein Tag ist? Heute bist du genau 5 Monate in Taiwan. Die Zeit ist so schnell vergangen. Und 5 Monate bist du nun noch hier. Aber es scheinen nur 5 Monate, denn eigentlich sind es nur 4 Monate, die du richtig nutzen kannst. Denn den letzten Monat wird man damit beschäftigt sein, sein Zeug zusammenzupacken, die Leute zu verabschieden, an bestimmte Plätze das letzte mal zu gehen u.s.w. - ein Monat, in dem man sich verabschiedet. Deshalb sage ich dir jetzt: Wenn du etwas lernen willst, dann lerne es. Wenn du etwas machen oder ausprobieren willst - mache es. Du bist nunmal jetzt hier, also nutze die Zeit, denn sie wird schneller um sein, als du denkst."
Das hat mich fast zum heulen gebracht, aber im Nachhinein hat er ja Recht, es sind 4 Monate, die wir noch intensiv nutzen können. Jetzt haben wir erstmal Ferien, und dann wird wieder ein Monat um sein. Dass es so schnell geht, hätte ich niemals gedacht . . . aber er hat Recht.
Und das gab nochmal neue Lebensmotivation jeden Moment zu nutzen - erst Recht hier in meiner Taiwan-Zeit, die mir jeden Tag wertvoller erscheint.

Am Dienstag musste ich nur Vormittags in die Schule, allerdings haben wir dort auch nur das Klassenzimmer aufgeräumt und alles gewischt und geputzt und dann durften wir nach Hause. Die Thailänderin und ich haben uns allerdings zum Mittag mit der Schweizerin getroffen und es gab mein Lieblingsessen (eines der vielen) - ma jiang mian - Nudeln mit Sesamsoße.

Ich liebe das Essen in Taiwan!!!

Dann ging es nach Hause, ich habe mich etwas ausgeruht, und weil das Backen mit meiner Schwester ihr damals so viel Spaß gemacht hat, haben wir zusammen am Nachmittag wieder etwas zusammen gemacht, diesmal Schokokekse. Allerdings würde ich es als Plätzchen bezeichnen. Und schonwieder fällt das Wort "Weihnachten", denn so hat es sich wirklich angefühlt.


 Mürbeteig . . .
 . . . und Plätzchen ausstechen :)



 Die haben wir dann mit Streuseln und Marshmallows dekoriert.
Hätte nie gedacht, dass ich mal Marshmallows esse.
Marshmallow - Schoko - Streusel - Spieß . . .
. . . es macht so Spaß in der Küche rumzumantschen, erst recht mit einer kleinen Schwester :)

Mittwoch war dann mein erster Ferientag. Jippieh!!!
Erst schön laaaaaaaaaange ausgeschlafen, was ich sehr genossen habe.
Danach hatte ich ein Rotarymeeting und danach habe ich mich mit einigen Austauschschülern zusammen zum Wandern verabredet. Das Wort "Wandern" hat hier vielleicht nicht die gleiche Bedeutung, als wenn man in Deutschland wandern gehen würde. Es hat eher etwas mit Treppensteigen zu tun und spazieren zu tun; aber da ich das ja schon öfter hier in Taipei gemacht habe und mich daran gewöhnt habe, bezeichne ich es mitlerweile auch als "Wandern".
Es war schön etwas mit den Austauschschülern zu unternehmen, es waren auch welche von anderen Distrikten dabei, die ich noch nicht gekannt habe und so war es schön, auch mal wieder neue Leute kennenzulernen. 
Mitlerweile bin ich gerne mit den Austauschschülern zusammen, man findet dann doch die Leute mit denen man sich gut versteht und dass jeder eine andere Kultur und Vergangenheit und Erfahrung hat, habe ich ja mitlerweile schon verstanden - deshalb einfach offen für alles sein.
Aber es war wirklich eine sehr schöne kleine Wanderung, wir haben viel gelacht - trotz blödem Wetter - ich habe es echt genossen :)

 Erst hatten wir das Rotarymeeting (einmal immer im Monat müssen wir zum Mittag hin).
 Und dann ging es zum Wander-Trip.
Wir haben übrigens jetzt einen neuen Austauschschüler aus Australien, er ist erst zwei Wochen da. In Australien beginnt das Schuljahr ja immer im Winter/Januar. Deshlab kommen und gehen die australischen Austauschschüler immer im Januar. Und er war eben auch mit dabei.
 Internationalitäten :)
Taiwan, Thailand, Deutschland, Spanien, Japan
 Japan, Frankreich und Deutschland








 Das ist nicht das einzige Mal in dieser Woche, dass ich mich "deutsch" gefühlt habe.
Als Austauschschüler macht man verschiedene Erfahrungen. Eben auch, was es bedeutet seine Landesflagge hochzuhalten und stolz auf sein Vaterland zu sein.
Aber später mehr dazu.

Um den ersten Ferientag abzuschließen, habe ich mich dann noch mit Freunden zum Kino und Abendessen verabredet.
Die Kinokette hier heißt U2 - es ist wie eine Videothek, aber nur dass man sich den Film gleich aussuchen kann, wie ein Kino eben nur mit eigenem Film. Und je nach dem wieviele Personen man ist, bekommt man dann einen bestimmten Raum zugewiesen. Es gibt Räume für 2 - 20 Personen. ich finde das persönlich richtig cool. Und pro Person kostet es umgerechnet ca. 4 Euro.



Zum Abendessen ging es noch zum Nudelessen und . . .
. . . als Dessert gab es diesen Jelly - Pudding mit Taro, Kokosmilch und anderem Zeug.
Ist verhältnismäßig sehr gesund, ich mag die Desserts und süßen Sachen in Taiwan wirklich sehr!
Es war wirklich ein toller erster Ferientag! Und weitere sollen noch kommen :)

Donnerstagmorgen hieß es dann wieder ausschlafen - wie lange ich dieses Wort nicht mehr benutzt habe . . . - und ich habe "mein Zeug" erledigt. Mal wieder Tickets, Prospekte und Bilder ins Tagebuch einkleben, Fotos sortieren, aufräumen, Kassenzettel sortieren, uch und Reiseführer lesen u.s.w.
Abends hatte ich eigentlich geplant zum Pakour Training zu gehen.
Allerdings hat mich auf dem Weg dorthin (im Bus) meine dänische Freundin angerufen und gefragt, ob ich nicht spontan Lust hätte mit ihr nach "Treasure Hill", eine Art Künstlerviertel, zu fahren. Ihre Verabredung hat abgesagt und dann hatte sie spontan die Idee mich zu fragen, anstatt alleine hinzugehen. Und weil ich zwar oft Dinge im Voraus plane, bin ich trotzdem ein Fan von spontanen Ideen.
Sie hat sich ebenfalls einen Reiseführer besorgt und sich vorgenommen die Ferien dafür zu nutzen, in Taipei neue Orte zu entdecken.
Und so kam es, dass wir erst in Gongguan über den Markt geschlendert sind, um etwas für das Abendessen zu finden und uns dann auf die Suche nach "Treasure Hill" gemacht haben.
Im Nachhinein war es sehr einfach zu finden.
Was "Tresure Hill" genau ist, werde ich euch gleich erklären, denn wir sind am nächsten Tag nochmal hingefahren, weil wir im Nachhinein herausgefunden haben, dass es im Dunkeln zwar abenteuerlicher ist, aber am tage vielleicht mehr zu sehen gibt.
Dummerweise hatte ich auch nur meine Handykamera mit dabei und der Akku der Kamera von der Dänin war leider auch alle, sodass ihr jetzt erstmal nur diese Fotos zu sehen bekommt.



 Man kann von oben direkt auf den Highway schauen.



Wie gesagt, wir beide wollen Taipei besser kennenlernen, neue Wege finden. So haben wir uns Freitag wieder getroffen. Nach dem Mittag ging es dann erstmal zum Botanischen Garten. Sehr schön, aber eher "Garten&Park" als "botanisch". Ich persönlich fand es aber trotzdem sehr schön. Man hat kaum die Autos gehört, obwohl er umgeben von großen Straßen ist, man war in "einem Stück Grün" und wir haben sogar ein paar Tiere beobachten können.
Der botanische Garten liegt im Süden von Taipei und kostenlos betretbar und ein wirklich ein hübscher Fleck Erholung.

 Nudeln und Sojamilch
 Gongguan (und Dongmen!!!) sind die Orte, wo es in Taipei das beste Essen gibt!
 Blätterteigtaschen gefüllt mit Sesam oder roten Bohnen.
Traditionelle Dampfgarer aus Bambus



"Reisgrießkuchen" und andere tolle Sachen


Warme mua ji











 Diese Vögel sieht man hier total oft, und man kann echt nah an sie herangehen.


Wie auch diese (Eich - ) Hörnchen, total verspielt und überhauptnicht menschenscheu.

Wie schon erwähnt ging es danach nochmal (diesmal bei Tageslicht) zu "Treasure Hill".
Es war vor vielen vielen Jahren ein Dorf, wo Menschen gelebt haben, oft in bescheidenen Zuständen. Auch Soldaten, die in der Stadt keine Lager gefunden haben oder irgendwo unterkommen mussten, wo es "sicher" war, haben hier gelebt.
Heute sieht es immernoch aus, wie ein kleines Dorf (wirklich ein Minidorf - am Flussufer übrigens), aber die Räume der Häuser werden mittlerweile als Kunstausstellungsräume genutzt. Es gibt auch eine Pension (b&b - bed and breakfast) und ein (Hippie - )Cafe.
Wir haben uns auch dort dann einen Film über "Treasure Hill" angeschaut, um uns der Geschichte und dem Sinn dieses Ortes bewusster zu werden.
Trotz der modernen und alternativen Kunst, für die der Ort heute genutzt wird, ist der alte Stil des Dorfes erhalten geblieben und (wenn man sich ein bisschen mit seiner Geschichte beschäftigt hat), dann spürt man immernoch die Geschichten und das Leben, das sich einst vor vielen Jahren hier abgespielt hat.



















 Und ein kleines Cafe hat es auch.





Ich habe mit "Treasure Hill" wirklich einen neuen Lieblingsplatz in Taipei gefunden. 
Meine Lieblingsplätze in Taipei werden immer mehr, wofür ich auch wirklich dankbar bin! Es gibt so schöne Orte hier und noch mehr warten darauf entdeckt zu werden.
Die Fotos hat übrigens hauptsächlich meine dänische Freundin gemacht - das kann sie echt richtig gut!
Natürlich haben wir uns während des Besuches dort über viele Dinge unterhalten. Eine Sache möchte ich aber gerne mit euch teilen. Sie hat mir erklärt, an was sie denken muss, wenn die "typisch deutsch" hört. und echt, so eine Antwort habe ich noch nie gehört, zumindestens hätte ich es nicht für "typisch deutsch" gehalten:
Sie denkt an zwei verschiedene Arten von Frauen:
Die erste ist richtig dick, hat am ganzen Körper Tatoos, gefärbte Haare, ihr Job ist Frisörin, lange bunte Fingernägel und empfängt womöglich noch Hartz4.
Die zweite Frau hat kurze flotte Haare, ist rank und schlank und erhoben, hat einen guten und beschäftigten Job und trägt einen Hosenanzug und hohe Schuhe.
"Typisch deutsch".
Bitte schreibt mir ein Kommentar darunter, ich würde gerne eure Meinung dazu wissen.

Samstagmorgen war diesmal leider kein Ausschlafen angesagt. Für die Austauschschüler meines Distriktsstand ein mündlicher Chinesischtest an. Wir waren alle mehr oder weniger nervös, am Ende unbegründet. 
Jeder war einzeln dran (Gespräch/Konversation in Chinesisch für 5 Minuten), aber am Ende wurde ich nur gefragt, wo ich herkomme, welche Sprachen ich sprechen kann, ob ich schon gefrühstück habe u.s.w. Es war wirklich sehr leicht.
Der Test war nötig, um zu bestimmen, in welche Chinesischklassen wir das nächste Semester kommen, bzw. auf welchem Level.
Aber zwei Stunden warten für solche "Pupsminuten" war dann wiklich etwas sinnlos . . .
Allerdings haben wir uns die Wartezeit auch so gut vertrieben ;)








*räusper, räusper*
Ja . . . das nennt man dann wohl Zeitvertreib ;)

Das Ganze ging bis Mittag und gegen 14:00 Uhr habe ich mich mit meiner deutschen Freundin und einer weiteren Amerikanerin getroffen.
Denn wir wollten zusammen die europäische Schule besuchen, die es hier in Taipei gibt. Im Norden von Taipei wohnen sehr viele Ausländer, eben weil an diesem Fleck die europäische, amerikanische und japanische Schule zusammenstehen.
Und heute hatte eben die deutsche Sektion der europäischen Schule "Tag der offenen Tür". Und warum dann nicht einfach mal vorbeischauen und sehen, was sie so alles bereit hält.
Und ich muss sagen, ich war wirklich erstaunt. 
Ich habe gemerkt, wie sehr ich mich schon an Taiwan gewöhnt habe. Überall waren Ausländer (also eigentlich hauptsächlich Deutsche). Es sind Kinder rumgerannt und haben sich auf Deutsch irgendwas zugerufen ("Weißt du, wo meine Mama ist?") oder Lehrer haben sich auf Deutsch unterhalten (deutsche Lehrer). Ja und selbst einige Taiwaner (auch Lehrer und Lehrerinnen) konnten deutsch sprechen. Es war so komisch!
Und jetzt muss ich ehrlich mal was sagen, und dazu stehe ich auch; aber wisst ihr, was ich realisiert habe?
Die deutsche Sprache gesprochen von männlichen Wesen klingt unheimlich attraktiv!
Ich glaube, ich habe mich ein bisschen wie ein Austauschschüler gefühlt, der sein Austauschjahr in Deutschland macht. Ich meine, ich habe die ganzen Deutschen fotografiert, als hätte ich nie zuvor "foreigners" (Ausländer) gesehen. Ich bin es einfach nicht gewohnt gewesen mit "Fremden" Deutsch zu reden. Auch habe ich noch nie zuvor auf deutsch erklärt, dass ich gerade Austauschschüler in Taipei bin.
Und ich habe mich dann aufeinmal richtig "deutsch" gefühlt. Ich war in dieser europäischen Schule/deutsche Sektion. Es sah halt ganz normal wie in einer Grundschule oder in einem Kindergarten aus, wie ich es eben von Deutschland kenne. Ich hatte es nur irgendwie vergessen. Und aufeinmal stehe ich mittendrin und staune über genau das.
Wird es auch so werden, wenn ich zurückkomme? Werde ich mich erstmal über das wundern, das wir in Deutschland haben. Es war echt so komisch!
Und dann waren da die Lehrer und haben alle deutsch gesprochen!
Viele Kinder dort sind Deutsche, weil die Eltern in Taipei arbeiten. Aber es gibt mitlerweile auch taiwanische Familien, die ihre Kinder dort anmelden, weil sie das europäische Schulsystem einfach besser finden. Es unterschiedet sich doch eben vom asiatischen, es ist mehr auf dem selbstständigen Lernen fokussiert, anstatt auf die Ergebnisse der Tests.
Wenn eine taiwanische Familie ihr Kind aber dort anmelden möchte, muss mindestens einer der Eltern einen ausländischen Pass haben (z.B. hat mal im Ausland gelebt), ansonsten ist es verboten.
Es gibt einen Kindergarten, Grundschule, Oberschule und man kann sogar sein Abitur dort machen.
Aber der 8. Klasse werden allerdings alle Sektionen zusammengelegt, das heißt der Unerricht ist dann auf Englisch (weil eben alle Länder dann zusammen Unterricht haben - bis auf Deutsch/Literatur). 
Nach der 10. Klasse hat man dann einen doppelten Abschluss, einmal Realschulabschluss und gleichzeitig Abschluss in Englisch, danach kann man dann noch das Abitur mit dranhängen.
Meine Freundin und ich überlegen jetzt dort ein Praktikum (in der Grundschule oder Kindergarten) zu machen, das wäre echt cool - allerdings muss Rotary "ja" sagen, was ein Haken sein könnte . . . aber naja, wir hoffen das Beste. Erstmal versuchen.
Desweiteren haben sie uns vom speziellen System dieser Schule erzählt. Und ich habe mich da ziemlich an das Konzept von Rptary erinnert, obwohl die Schule mit Rotary nicht zusammenhängt. Es geht eben darum, dass Kinder von verschiedenen Ländern zusammenlernen und gemeinsam die Pausen verbringen. Eine Kommunikation auf Basis von Internationalitäten.
Kinder denken nicht darüber nach mit wem sie spielen, sie spielen mit jedem gerne, sie sind noch nicht geprägt von Vorurteilen. Und fängt man damit schon im Kindesalter an, solche Beziehungen zu knüpfen auf internationaler Basis, wird sich das auch in der Zukunft des Kindes weiterentwickeln, es wird offen sein für neue Kulturen, es wird einfacher Menschen in ihren Beziehungen und Umgang miteinander zu verstehen.
Man begegnet sich als Mensch - als Bewohner dieser Erde.
Das ist die Schule von aussen
 Ich war dort mit meiner Dresden-Freundin, einer Freundin aus Amerika und der 2. Gastfamilie meiner Dresden-Freundin.
 Ahh . . . oh mein Gott . . . sowas habe ich lange nicht gesehen!
 Wo sind die Taiwanesen hin?


 "Hänschen klein, ging allein, in die weite Welt hinein . . ."
 Und ja, . . .
 . . . wir Deutschen . . .
 . . . haben . . .
 . . . gutes traditionelles Essen!!!







 Der Unterricht ist komplett auf Deutsch









Und die Benotung ist auch in Deutsch

Nach der Schulveranstaltung sind wir noch zu SOGO gegangen, eine Art "Markthalle", aber unterirdisch. Dort gibt es auch "CitySUPER", einen europäischen Markt, die haben so gut wie alles - sogar Sauerkraut. Und wisst ihr, was ich gefunden habe? Oder was mir meine Freundin gezeigt hat?


ZWERGENWIESE BIO AUFSTRICH!!!!!!!!!!
Ahhhhh!!!
Und um dem ganzen superschönen Tag (oder der ganzen ersten "halben" Ferienwoche) einen runden Schliff zu verleihen, gab es noch einen Sojamilch - Kakao bei Starbucks.

Ich muss sagen, dass ich den Tag in der europäischen Schule sehr genossen habe, es war zwar komisch dieses Gefühl vom "Fremdsein im eigenen System", aber es war womöglich eine gute Vorbereitung auf das "Zurückkommen". Es lässt sich nur schwierig beschreiben. Es war vielleicht kein Kulturschock, aber es war ein Bewusstwerden von Dingen, die anders sind.
Und obwohl ich auch gerne vom Pfannkuchen und der Brezel abgebissen habe und mir bewusst geworden ist, wie gut deutsches Essen schmeckt, war ich froh, dass der Shilin Nachtmarkt nebenan ist und ich zum Abendessen nach Hause zum Essen meiner Gastoma gefahren bin.
Taiwan kann und will ich nicht loslassen. Noch nicht . . . und nie mehr.

Ich bin Deutsche, ich komme aus Deutschland und ich bin da echt stolz drauf!
Ich bin mir bewusst geworden, was es heißt mich "deutsch" zu nennen. 
Taiwan ist mein 2. Zuhause geworden, aber Deutschland bleibt mein Ursprung.

Eure Anna

P.S.
Für die, die es interessiert, mein Plan für die Ferien sieht so aus (und dementsprechend folgen auch die Blogposts):
morgen kommt meine deutsche Freundin aus gao chiung 高雄 und wird für 4 Tage bleiben. 
Darauf fliege ich mit meinem Rotaryclub und meiner 1. Gastfamilie für 5 Tage nach Japan (Osaka/Kyoto) - jaaa, ich weiß ;) sooo cool!!!
Und dann ist eine Woche frei in Taipei und dann ist schon Chinesisches Neujahr. Aber ich weiß nur, dass wir in dieser Zeit nach Yilan fahren (Nordosten von Taiwan). Ansonsten habe ich (noch) keine Ahnung, wie man das hier feiert ;)

Hab euch lieb!
Anna