Dienstag, 27. September 2016

TAIWAN 2016 - Tag 3



Was passiert, wenn man in einem Zimmer ohne Fenster schläft, sich aber für den nächsten Tag um 13:00 Uhr verabredet hat? Richtig!
Jedes Mal, wenn man erwacht, denkt man, dass ja noch Mitternacht ist und man in Ruhe weiterschlafen kann.
So erging es uns nun leider auch…

Ich musste das Usama erzählen, was mir aber doch ziemlich peinlich war. Aber es war ok für ihn, er fand es ganz lustig. 

Der Wetterbericht wies nun aber darauf hin, lieber drin zu bleiben. Denn auch wenn der Taifun hauptsächlich in Mitteltaiwan weht, kann es hier oben im Norden doch ab und zu sehr starke Böen geben.


Usama bot uns an, dass er uns am Hotel mit dem Auto abholen kann und wir dann in das Restaurant gehen.

Mit dem Auto?! Ist das sicher? Er meinte, es wäre 100%-ig sicher. Naja, er ist hier einheimisch, also haben wir uns mal darauf verlassen.

Achja, noch bevor wir dann von Usama abgeholt wurden, bekamen wir die Nachricht, dass wir unser Zimmer jetzt schon früher als erwartet tauschen könnten. Ein Gast hatte wegen des Taifuns abgesagt. So haben wir heute unser Zimmer gewechselt und behausen nun ein Zimmer MIT Fenster, aber ohne Schränke…
Was soll’s. Ist halt ein erfahrungsreiches Abenteuer. Außerdem sind alle sehr sehr nett und es ist sehr sauber!

Die Autofahrt war kurz und sicher.
Dass es einen Taifun gibt, war allerdings sehr gut zu bemerken!


Es war wirklich sehr sehr stürmisch. Ab und zu gab es auch mal orkanartige Böen, sodass wir zusahen schnell nach drinnen zu gelangen.


Im Restaurant waren wir dann eine Weile. Wir haben Mittag gegessen und uns sehr viel unterhalten. Wir haben uns ja fast 1,5 Jahre nicht mehr gesehen.

Auch hier habe ich wieder gemerkt, dass es sich nicht groß neu und aufregend anfühlte. Es war damals eine fast alltägliche Situation, dass wir uns in Usamas Restaurant getroffen haben. Auch Usama meinte, dass es sich anfühlt, wie immer. So, als wäre ich nie weg gewesen. Aber er meinte trotzdem, dass es sich bestimmt komisch anfühlen wird, wenn ich Sohm in Thailand treffen werde. Als er Sohm in Thailand besuchte, war das ja an einem anderen Ort und Sohm hat ihre Heimat gezeigt, wo sie also eigentlich lebt.
Ich denke, dass man in der Heimat immer ein bisschen ein anderer Mensch ist, als in einem Ort, wo man nur ein Teil seines Lebens verbracht hat.
Hier in Taiwan haben Sohm, Usama und ich viel Zeit miteinander verbracht. Es war unser aller Heimat. Treffen wir uns aber in einem Land, wo sich nur einer auskennt, ist dies aber eine andere Erfahrung.


Abends hat uns Usama wieder ins Hotel gefahren.


Ich habe dann dort versucht, etwas Schule zu machen und „Anna Karenina“ für die Schule zu lesen. Ein bisschen habe ich ja auch geschafft.
Es ist so schwer zwischen zwei Welten hin und her zu springen: Taiwan zu erleben oder im Schulstoff dranzubleiben. Aber ich bekomme das schon hin…

Nun hoffen wir, dass das Wetter sich bis morgen etwas beruhigt hat und wir noch ein bisschen mehr Taiwan erleben können.
Mittlerweile kommen ab und zu so starke Böen, dass man denkt, das Fenster kracht ein... dann beruhigt es sich für 10 Minuten und dann kommt mal wieder eine Böe. Aber wir hoffen das Beste!

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