Hallo ihr Lieben,
die letzten Tage habe ich mich leider nicht melden können, so gern ich es auch getan hätte.
Doch nun probiere ich alles kurz und knapp zusammenzufassen, was aber trotzdem Zeit dauern wird, weil einfach so viel passiert ist!
Am Mittwoch war das erste Rotary-Meeting von meinem Club. Es gibt noch eine andere Austauschschülerin in meinem Club, sie kommt aus den USA und sie ist auch Vegetarierin :) Sogar mein Counselor (Betreuer) ist Vegetarier. Das finde ich voll cool, als ob das abgestimmt war :)
Auf jeden Fall waren auch noch zwei weitere dabei (USA und Frankreich), die aber nicht in meinem Club sind. Zur Begrüßung haben die Rotarier gesungen ("Seid gegrüßt Rotarier, schön, dass wir zusammen sind von überallher u.s.w. ...). Danach gab es Mittag und wir konnten uns kennenlernen. Nach dem Mittag gab es noch einen Vortrag (ich glaube über irgendwelche chemischen und biologischen Prozesse im menschlichen Körper und Genetik) - da sind wir so müde geworden. Überhaupt habe ich das Gefühl hier mehr müde zu sein, obwohl ich ordentlich schlafe (mittlerweile schlafe ich durch). Wahrscheinlich liegt das daran, dass alles neu hier ist.
Für meine Bio- u. Matchafreunde - schaut mal, was ich gefunden habe . . .
DEUTSCHALND!!!
die letzten Tage habe ich mich leider nicht melden können, so gern ich es auch getan hätte.
Doch nun probiere ich alles kurz und knapp zusammenzufassen, was aber trotzdem Zeit dauern wird, weil einfach so viel passiert ist!
Am Mittwoch war das erste Rotary-Meeting von meinem Club. Es gibt noch eine andere Austauschschülerin in meinem Club, sie kommt aus den USA und sie ist auch Vegetarierin :) Sogar mein Counselor (Betreuer) ist Vegetarier. Das finde ich voll cool, als ob das abgestimmt war :)
Auf jeden Fall waren auch noch zwei weitere dabei (USA und Frankreich), die aber nicht in meinem Club sind. Zur Begrüßung haben die Rotarier gesungen ("Seid gegrüßt Rotarier, schön, dass wir zusammen sind von überallher u.s.w. ...). Danach gab es Mittag und wir konnten uns kennenlernen. Nach dem Mittag gab es noch einen Vortrag (ich glaube über irgendwelche chemischen und biologischen Prozesse im menschlichen Körper und Genetik) - da sind wir so müde geworden. Überhaupt habe ich das Gefühl hier mehr müde zu sein, obwohl ich ordentlich schlafe (mittlerweile schlafe ich durch). Wahrscheinlich liegt das daran, dass alles neu hier ist.
Nach dem Meeting fragte mich meine Gastmutter, ob wir zum Taipei 101 gehen wollen, weil wir den Nachmittag frei hatten. Natürlich sagte ich ja. Der Taipei 101 ist ein großer Turm, so ähnlich wie das Empire State Building in New York. Es hat viele Büros und den schnellsten Fahrstuhl der Welt, der sogar im Guinessbuch der Rekorde steht. Als wir hochgefahren sind, dachte ich, dass mein Gehirn gleich platzt, wegen dem Druck.
Aber oben war es schön! Man konnte zwar nicht bis in die hintersten Berge gucken, wahrscheinlich wegen den Abgasen oder Dampf oder Nebel oder was auch immer, aber man konnte trotzdem fast ganz Taipei sehen. Ich bekam sogar einen deutschen Audio-Guide! Dadurch erfuhr ich, wie wichtig Taiwan und Taipei wirklich für die Wirtschaft ist. Nämlich mega!!!! Hier sitzen an jeder Ecke große Großkonzerne. Lieder kann ich mich nicht mehr dran erinnern, wie viel Geld darei investiert wurde, aber es werden schon einige Milliarden gewesen sein. Man sagt sogar, dass Taipei sein eigenes "Sillicon Valley" ist.
Neben dem Taiepi 101 steht der (ehemalige?) Präsidentenpalast. Außerdem gibt es hier lauter Parks und grüne Flächen und Wege zwischen den Fahrbahnen der Autos und Busse.
Man hat auch einen Tunneleingang gesehen, der durch die Berge führt. Mit dem Audioguide erfuhr ich, dass das ein ganz besonderer Tunnel ist. Denn er geht wirklich durch die ganzen Berge. Nicht nur kurz rein und raus. Sonder er geht richtig weit! Zumindestens weiß ich, dass man in Ost-Taiwan rauskommt und an der Küste weiterfahren kann. Eigentlich war dieses Tunnelprojekt architektonisch überhaupt nicht möglich. Doch 2006 ist der Tunnel fertig geworden.
Es ist echt erstaunlich, was die Taiwanesen auf so einer kleinen Fläche alles zustande bringen.
Später gingen wir noch in einen Raum, wo eine riesige Metallkugel hing. Es stellte sich raus, dass diese Metallkugel dafür sorgt, dass der Taipei 101 nicht umfällt, wenn mal ein Sturm aufkommt, weil sich die Kugel dann in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Der Taipei 101 hat die größte, öffentlich zugänglich Metallkugel (das Ding heißt "Winddämpfer" oder so ähnlich).
Danach sind wir zu der Wohnung von der Mama meiner Gastmama gefahren, also zu meiner Gastoma.
Von außen sind die Häuser ziemlich unscheinbar, wie man auch in Google Maps sehen kann. Doch von innen sind die Wohnungen eigentlich ganz hübsch.
Es waren auch die Schwägerin, der Neffe und die Nichte meiner Gastmutter zu Besuch. Ich habe Nashi-Birnen probiert und die sind einfach. . . ganz anders. Sie sind süß und saftig, wie jedes Obst hier!
Der Neffe wird zweisprachig erzogen . . . ich habe ja schon so einiges über das asiatische Schulsystem erfahren . . . später dazu mehr.
Für meine Bio- u. Matchafreunde - schaut mal, was ich gefunden habe . . .
Am Freitag bin ich mit meiner Gastmutter das erste Mal zu meiner neuen Schule gefahren. Ich fahre über eine Stunde und sie ist nicht weit vom Taipei 101 entfernt.
Dort angekommen, tarf ich meinen Counselor und eine Thailänderin und einen Russen, die aber nicht in meinem Distrikt sind. Am Anfang dachte ich, dass die Thailänderin ein Junge ist, was sich dann aber anderes herausgestellt hat (ja, ich habe gefragt). Aber sie fand das nicht schlimm. Sie ist sehr nett, aber schüchtern. Der Russe hingegen nicht (klingt das komisch, wenn ich "der Russe" schreibe?). Er hat die ganze Zeit geredet und geredet und ist davon ausgegangen, dass alle sein Englisch verstehen. Er konnte ka auch gut Englisch reden, aber die Taiwaner können eben nicht so gut Englisch. Die haben die ganze zeit gelacht. Oh. . . und übrigens . . . der Russe sagte, dass ich wie ein "Arier" aussehe. Ich dachte nur nur so: "Hallo?! Was zum . . .?!". Und er wollte mit mir über den zweiten Weltkrieg reden und so weiter. Und er findet das interessant, weil sie in ihrer Schule viel darüber reden.. (und er meinte dass Russland den Krieg gewonnen hat - keiner hat gewonnen, meiner Meinung nach! Wahrscheinlich haben laut den Amerikanern die Amerikaner gewonnen. . . So ein Blödsinn). Und er sagte, dass er noch nie einen Deutschen getroffen hat, deshalb interessiert es ihn. Aber im Nachhinein denke ich, dass er das nicht böse gemeint hat. Er ist total lustig, ich habe auch gesagt, dass wir nicht "Arier" sagen. Das wir so etwas überhaupt nicht mehr unterscheiden in Deutschland. Das hat er verstanden. Tja, so lernt man die Kulturen kennen.
Danach sollte ich meine Schulkleidung bekommen. Ich krieg sie aber erst am Dienstag und muss bis dahin eine dunkle Hose und ein weißes T-Shirt anziehen, weil die erst bestellt werden muss. Bei Gelegenheit lade ich mal ein Bild hoch.
Zurück in meinem Stadtteil waren wir in einem "Nudelsuppen-Laden" und haben Nudelsuppe gegessen. Man bekommt eine große Schüssel mit Flüssigkeit und man "sucht" praktisch die Nudeln und das Gemüse (oder Fleisch und Fisch) mit der Kelle heraus und isst das dann mit Stäbchen von der Kelle runter. Echt lustig.
Danach habe ich mich auf den Weg zu dem Buchladen gemacht, den ich schon mit meinen Gastschwestern ausfindig gemacht hatte. Ich kaufte einen Planer und ein kleines Kinder-Erstlesebuch. Es steht da auf Englisch, in chinesischen Zeichen und in Bopomofo. Bopomofo ist das chinesische Alphabet und dank der Liste einer Freundin konnte ich die Zeichen dann entschlüsseln (DANKE Laura!!!).
So habe ich schon die Seiten für Berufe und Familienmitglieder geschafft :) Es war komisch inmitten der Kinderbücher zwischen den Kindern ein passendes Buch auszusuchen. Und wenn es nicht reicht, dass dich sowieso schon alle anstarren, starren sie sich nochmehr an, weil du ein Baby - Erstlesebuch kaufen willst und deshalb über 20 Minuten danach suchst.
Zurück zum Schulsystem, das hier wirklich krass anders ist. Das sieht man an meinen Gastschwestern. Meine ältere Gastschwester ist gestern um 17 Uhr zum Chinesischunterricht gegangen (wie bei uns eben Deutschunterricht). Davor hat sie dafür 2 Stunden an einem Aufsatz gesessen. Sie kam um 23 Uhr wieder und hat noch nach Mitternacht gelernt. Am nächsten Tag ist sie um 6:30 Uhr aufgestanden und ist zum Matheunterricht gefahren. Und das ist eine "zusätzliche" Schule. Und eigentlich haben sie Ferien. Sie nennen diese Schule "cram school", was soviel bedeutet wie Förderunterricht. Aber wenn man nur "cram" übersetzt heißt es "vollstopfen" oder "einpressen". Mehr muss ich nicht sagen, oder? Aber wie gesagt: andere Kultur - alles anders!
Abends war ich mit meiner Gastmutter im hochhauseigenen Fitnessstudio. Es ist unangenehm nicht in der Natur joggen zu können, doch garnicht joggen zu können, ist noch blöder, also war das okay. Ich habe außerdem das erste Mal "Squash" gespielt, wo man in einem kleinen Raum Tennis spielt und den Ball eben an eine Wand schlagen muss. Für das Fitnessstudio muss ich übrigens nichts bezahlen, genauso wenig, wie für das Kino im Hochhaus (!), aber ich glaube dass ich das schon im letzten Eintrag geschrieben hatte.
Heute war die erste Inbound Orientation. Da habe ich alle Austauschschüler kennengelernt, die in meinem distrikt sind. Alle sind nett und ich habe auch schon gute Freunde gefunden. Besonders die aus Australien sind sehr nett, aber auch aus Polen, Spanien, Kananda und überhaupt sind alle nett. Bis auf einen aus Dänemark oder Norwegen, der sich wie folgt vorgestellt hat "Ich heiße . . . und ich bin voll krass wunderbar cool ("fucking awesome"). I like Girls and if you want my number, then check me out." Und er hat die ganze Zeit zu einer aus der schweiz gesagt, dass sie nicht Englisch sprechen kann, dabei hätte ich nicht erraten, dass sie deutsch spricht, weil ihr Englisch so gut war. Das ist ein Vollidiot.
Ach ja, ich habe auch einen Freund aus Tschechien gefunden. Er saß neben mir und ist echt nett! Wir haben die ganze Zeit gelacht über alles mögliche und haben uns echt gut verstanden.
Rotary hat uns etwas über Kultur-Schock, Chinesisch-Unterricht, 1. Schultag, Familienleben und noch mehr erzählt als Einführung in das Leben in Taiwan. Rotex (die, die schon im Ausland waren) haben auch ein kleines Thaeterstück gespielt.
Irgendwann war es halb fünf und die Schulklingel hat geklingelt (das ganze hat in einer Aula einer Schule stattgefunden). Da habe ich zu dem Tschechien auf deutsch gesagt "Oh Gott, jetzt würden wir erst nach Hause gehen!" Und da hat er mich komisch angeschaut. Und plötzlich realisierte ich, dass er mich ja nicht verstand. Wir haben die ganze Zeit gelacht, ich musste sogar heulen, das war so komisch, aber lustig. Es war total . . . durcheinander, denn auf einmal habe ich deutsch geredet.
Aber vielleicht lag es daran, dass ich mit den Leuten plötzlich in einer vertrauten Umgebung war und es mir gut ging und das alle gerade ähnliche Dinge durchmachen (es gab auch eine Französin, die wie ich, ein bisschen Heimweh hat. Ich habe kein schlimmes Heimweh - alles gut. Das ist hier eben alles sehr neu und aufregend und ich möchte das eben alles sofort mit euch teilen). Da wurde mein Gehirn eben angetrickert, weil es das ja eben hauptsächlich von Deutschland kennt mit all der Vertrautheit.
Ich muss imernoch drüber lachen. Das war so komisch.
Dann wurden noch Bilder gemacht, Pins getauscht für den Rotary-Blazer, und dann sind wir noch in ein Restaurant gegangen, wo es logisch laut herging, weil wir uns alle unterhielten und lachten.
Mein Gastvater hat mich dann abgeholt.
Abends waren wir nochmal bei der Familie von meiner Gastmutter, aber aufeinmal hatten sie eine Wohnng drei Etage unter uns. Also wohnen sie auch in unserem Haus. Wahrscheinlich haben die hier einfach mehrere Wohnungen. . .
DEUTSCHALND!!!
Die Franzosen haben sich immer in unser Bild geschmuggelt (die sind eh ein bisschen. . . verrückt)
Was mir so aufgefallen ist:
- Es ist wirklich war, dass es nur sehr wenige gibt, die in der U-Bahn nicht auf ihr Telefon schauen.
- Ihr habt das sicherlich schonmal erlebt, dass man in der U-Bahn ein Ticket an den Sensor halten muss, damit sich die Schranken öffnen, damit man durchgehen kann. In Taiwan sind die Schranken so lange geöffnet, dass man theoretisch gleich hinterher gehen kann, wenn einmal jemand seine Karte drangehalten hat. Es piept eh die ganze Zeit, weil so viele Menschen da durch gehen, da würde das wohl niemand merken . . .?
Puhh. . . das war wieder viel.
Seid ganz lieb umarmt von Anna (die glücklich ist)