Montag, 25. August 2014

Alles neu!!!

Hallo ihr Lieben,

es gibt viel zu berichten.
Also ich bin in Taiwan....seit ca. 15 Stunden. Ich kann es nicht glauben, der Flug hat ewig gedauert!
Tja, und jetzt bin ich hier.
Das ist unglaublich. Am besten fange ich von vorne an.
Wir sind in Dresden eingestiegen und sind gelandet, haben die anderen Austauschschüler getroffen, haben das Gate gesucht. Ich musste mich in Frankfurt einer Sprengstoffkontrolle unterziehen, mein Regenschirm (das Gastgeschenk) wurde abgesaugt und ich musste in einen extra Raum mitgehen. Das war lustig.
Der Flug hat ewig gedauert. Ich saß zwischen ein paar Austauschschülern, das hat das ganze erleichtert, weil wir alle aufgeregt waren.
Es gab sogar vegan/vegetarisches Essen.
Ich habe "Mr. Magoriums Wunderladen" angeschaut (also den Film). Mr. Magorium sagte im Film (zwas zu einem andern Thema, aber es passte trotzdem): "Das Leben hat soviele Herausforderungen, sie sind nicht immer leicht, aber verpasse nicht die Chance sie zu nutzen." Das passte dann so ziem.ich auf meine Situation.









Als wir da waren, habe ich dann richtig Bauchkribbeln bekommen. Und als wir dann raus sind, gab es plötzlich ein Gerufe und vor uns waren die ganzen Gastfamilien mit Plakaten und Bannern, ich war so aufgeregt, das war alles so fremd, aber auch...naja...schön. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Und als ich meine Familie gefunden hatte, haben sie mich umarmt und es war der ganze Rotaryclub da! Und meine anderen zwei Gastmütter. Und mein Counselor. Und dann wurden erstmal gefühlte 50000 Fotos gemacht, die jetzt in der ganzen Welt umherwandern (Taiwaner lieben Facebook).
(Mein Counselor ist übrigens doch ein Mann, der aber wie eine Frau aussieht).
Danach bin ich mit meiner Familie zum Frühstück gefahren (es ist unglaublich heiß und es riecht die ganze Zeit nach Essen und Räucherstäbchen und Abgas). Mein Gastvater hat mein Essen ausgesucht. Sie erinnerten sich, dass ich nichts Tierisches esse und sie sagten, dass sie meine "Kultur" vollkommen respektieren. Es gab eine Teigtashce (wie eine herzhafte Buchtel) mit Gemüse (und etwas Krautähnlichen). Und Sojamilch - die ist voll lecker hier!
Dann sind wir nach Hause gefahren und ich durfte meine Tasche auspacken und duschen. Aber um das hier mal festzuhalten: ich wünschte ich würde in einer Dusche leben hier in Taiwan. Sobald man aus der Dusche kommt, kann man nicht mehr unterscheiden, ob man noch nass ist oder ob man wieder anfängt zu schwitzen. Aber ich habe eine Klimaanlge und einen Ventilator in meinem Zimmer. Dann habe ich erstmal geschlafen.
Und dann begann es: Ich musste auf's Klo. Nicht nur einfach "aufs Klo". Ich musste wirklich! Mein Bauch wollte mir wohl sagen "Oh Anna, hier ist alles anders, ich muss erstmal Deutschland fallen lassen". Es ist schrecklich. Sorry, dass ich das jetzt so beschreibe, aber ich muss das jetzt mal erzählen. Zumindest als ich aufgewacht war, nachdem ich dann doch irgendwann schlafen konnte, tat mein Bauch immernoch weh. Meine Gastmutter allerdings hatte mir chinesische Nudeln gekocht. Aber ich war völlig unfähig irgendwas zu essen! Also habe ich ein paar Bissen genommen und dann in meinem Buch die Zeichen für "Bauch" und "schmerzen" rausgesucht. Sie hat das völlig verstanden, das war so lieb. Meine Familie ist wirklich sehr nett!

Auf jeden Fall sind wir danach zur "Visastelle" gefahren, um mich in Taiwan anzumelden. Und ich musste auch meine Fotos abgeben, die ich extra in Deutschland habe machen lassen. Aber sie sagten in der Visastelle, dass der Hintergrund weiß sein muss. Also mussten wir neue Fotos machen. Zumindestens habe ich jetzt die Aufenthaltsgenehmigung für Taiwan.
Dann sind wir in das zweite Haus von meinem gastvater gefahren in die Berge. Ja, ihr habt richtig gehört. Ich wusste auch nicht wo es hingeht, doch irgendwann waren wir auf einer Landstraße, die in Serpentinen in die Berge geführt hat (vorteilhaft für meinen Magen natürlich!). Ca 30 Minuten sind wir durch die Berge so gefahren. Aber es sah wunderschön aus! Mein Gastvater meinte, weil ich immer sagte, dass ich es schön finde, dass er findet dass ich sehr naturverbunden bin. Das war schön, als er das gesagt hat.
In dem Garten an dem Haus hat er mir dann Ananas, Limetten, Kaffee und noch irgendwas gezeigt, das wächst dort nämlich.
Es waren gerade Bauarbeiter in dem Garten, denn sie bauen eine Terasse mit wirklich super Blick! Ich wurde auch von ein paar Moskitos gestochen, doch meine Gastmutter hatte eine Salbe, die nach Pfefferminz riecht, die hat sofort geholfen.
Mit den Arbeitern haben wir dann ein...komisches Getränk getrunken. Mein Gastpapa sagte, es sei gut für die Gesundheit. Es war ein dickflüssiger Mix von dunkelgrün und dunkelbraun, hat süßlich geschmeckt. Hat sogar ein bisschen meinem Bauch geholfen, aber die Rückfahrt hat das dann alles wieder ein bisschen durcheinander gebracht. Taiwaner scheinen sich auch gerne in den Bergen mit Serpentinstraßen, bergab, mit Vollgas, gerne zu überholen.










Meine Gasteltern haben dann noch kurz angehalten, und mir einen Energie-Drink gekauft. Damit ich nicht soviel Wasser verliere (Bauchschmerzen). Das war etwas komisch, aber okay. In der Wohnung in der Stadt habe ich mir dann erstmal eine Kohletablette eingeworfen, geschlafen, Toilette, Kohletablette, u.s.w.
Das mag jetzt alles lustig klingen, aber in diesem Moment habe ich mich sehr einsam gefühlt. Es war ganz....traurig und fremd....und ich vermisse euch so sehr!!!!!!!!!!!!!!!!!
Als ich mich erholt hatte, bin ich in die Stube gegangen, denn meine Gasteltern und Geschwister kamen vom Einkaufen wieder. Ich habe die Gastgeschenke überreicht, wir haben Chinesisch geübt und danach bin ich noch mit meiner Gastmutter und dem Hund eine Runde um den Block gegangen. Apropo Hund: Mein Haus sieht aus wie ein Hotel. Ich habe auch ein eigenes Bad. Aber unter meinem Waschbecken steht das Katzenklo. Und das Hundefutter steht vor dem Bad. Es ist eben eine andere Kultur.

Jetzt sitze ich hier und schreibe, ich hatte gehofft skypen zu können, aber vielleicht morgen. Es ist alles anders hier. Ich sitze hier und miéin Bauch ist leer. Seit heute morgen habe ich nichts gegessen, aber ich habe das Gefühl dass wenn ich was esse, dass ich gleich auf's Klo muss. Ich hoffe morgen ist es besser. Meine gastmutter meinte, ich kann erstmal Obst und Gemüse essen, weil ich mich erstmal an das andere Essen und die Teperatur, und die Luft und die Umgebung gewöhnen muss. Recht hat sie. Sie hat Mangos und Bananen (und einen Adapter!) gekauft und ich bin gespannt, sie morgen zu probieren.
Ich habe übrigens mein eigenes Zimmer. Die älteste Gastschwester ist in den USA und ich habe ihr Zimmer.


Ich vermisse euch und liebe euch und hoffe dass wir bald skypen können. Ich darf hier sehr viel lernen. Und ich kann lernen, mich in mir selbst zuhause zu fühlen. Aber im Moment...ich liebe euch alle!!! Wirklich, das Wort "LIEBE" beschreibt es nicht mal annähernd!
Also es sind hier alle sehr lieb und nett und rücksichtsvoll zu mir, wofür ich so furchtbar dankbar bin, aber es ist eben anders.

Morgen gehe ich auf die Sanxia Road (Einkaufsstraße und der Zushi Tempel) mit meinen Gastgeschwistern (die eigentlich kein Englisch können). Das wird sehr lustig...

Mitlerweile ist es um elf.

Ich umarme euch!!!!!

Eure Anna

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