Ihr Lieben,
heute
werde ich (Annas Mama) den Blogeintrag verfassen. Zum einen – machten wir einen
Ausflug, der mir für unsere gemeinsame Reise nach Taiwan selbst sehr wichtig
war und zum anderen hatte ich Lust, auch einmal zu schreiben und zu sehen, wie
aufwendig und zeitraubend die Briefe in die Welt sind.
Ich danke Anna sehr,
dass sie bis jetzt unsere gemeinsame Reise so authentisch, lehrreich und erinnerungswert
tagtäglich zusammenfasst, selbst mit dem Wissen darum, dass viele Gedanken und
Gespräche am Abend nicht mehr gegenwärtig sind.
Wenn man allerdings
zeitnah täglich Resümee zieht, dann erinnert man sich doch und es ist vor allem aufgeschrieben für die
Jahre nach unserem gemeinsamen Taiwan 2016.
Wie jeden Morgen
begann ich meinen Tag mit meinen 30 min Morgengruß und diversen
Gymnastikübungen, um fit zu starten, Kaffe gibt es hier ganz selten, dafür Oloongtee
oder Matcha bei Starbucks…. Anna schläft dann noch, weil sie ja bis weit in die
Nacht Blog schreibt.
Gespannt wie
Pflitzebögen waren wir beide, als es dann zum Frühstück in die erste Etage
ging:
Neben Taiwanesischen Reistaschen, Reisbrühen, Glibberkugeln, unbekanntes gegartes
Gemüse, Essstäbchen, Tee, gab es auch diverses Obst, Toast, Löffel und Gabeln,
KAFFEE, Rührei und Schinken. Also war für jeden was dabei.
Inzwischen schaue
ich die Essstäbchen nicht mehr skeptisch an, ich mag sie langsam. Man isst
langsamer und genussvoller. Es ist lustig, Reis damit zu essen und zu hoffen: „Hoffentlich
bleibt noch was auf den Stäbchen drauf, wenn ich sie endlich am Mund hab.“
Zurück zum heutigen
Tag: an unser nun schon bekannten Zugstation und dessen Informationsschalter
(die Angestellten kennen uns nun schon) frugen wir uns zu unserem Bus ins BUDDA
Memorial Center durch. Siehe da, in 5 Min fährt einer ab. Und so war es dann
auch.
Neben uns waren noch
4 weitere deutschsprechende Personen, 4 touristische Taiwanesen und 2 Mönche in
dem Überlandbus, also überschaubar. Die meisten Besucher kommen mit großen Reisebussen
gefahren, die wenigsten mit der einheimischen durchgehenden Buslinie 33. Aller
50 min fährt diese vom Bahnhof zum Big Buddha.
Ich schätze es total,
den Urlaub so mitten zwischen Land und Leuten zu verbringen. Wir fragen die
Leute nach dem Weg, benutzen genau wie sie die U-Bahn und den Bus. Alles ist selbstverständlich.
So lernen wir am ehesten ein Land kennen.
Mit Anna und ihren Chinesisch fühle ich mich
sicher und kann auch entspannen… jippie - man staune!!! Urlaub ist eben anders. Kein Zeitdruck –
Finden des eigenen Tempos. Schön.
Unheimlich imposant
ist schon das Eingangstor zur Gedenkanlage.
Es war einfach überwältigend, die
36m hohe Buddha-Statur neben Mönchsgesängen in der Sonne so golden leuchten zu
sehen.
Da bleiben einem die
Worte weg. Man möchte nur davor sitzen und schauen und ruhen.
In der Luft klingt
ein einheitlicher Singsang.
Fo Guang Shan (chinesisch 佛光山 ‚Buddhas Berg des Lichtes‘) ist ein chinesisch-buddhistischer Orden der Mahayana-Tradition, der eine internationale Bekanntheit erreicht hat. Der Orden gründet und leitet weltweit Tempel und Gruppen unter seinem Namen.
Der Hauptsitz von Fo Guang Shan, zwischen Fengshan und Chishan im Südwesten Taiwans (nahe Kaohsiung) gelegen, ist das größte buddhistische Kloster in Taiwan. Zusammen mit Tzu-Chi ist die Organisation eine der größten Wohlfahrtsorganisationen in Taiwan.
Sie wurde 1967 durch den ehrenwerten Meister Hsing Yun, einem bekannten buddhistischen Mönch und Gelehrten, gegründet. Der Orden entwickelte und fördert den humanistischen Buddhismus, eine moderne buddhistische Philosophie, die in Taiwan zurzeit sehr populär ist.
Neben dem Daoismus und dem Konfuzianismus ist der Buddhismus die dritte große Glaubensrichtung in Taiwan. Mit rund 4,9 Millionen Gläubigen stellt er die wichtigste religiöse Strömung auf der Insel dar.
Fo-Guang-Shan ist die bedeutendste Klosteranlage des Landes und eines der wichtigsten Zentren des Buddhismus weltweit. Es wurde 1967 von Meister Hsing-Yun gegründet, dem 48. Patriarchen der Ch'an Schule, und beherbergt heute rund 400 Mönche und Nonnen. Taiwan ist der Hauptsitz des Ordens, der weltweit Zweigtempel betreibt - drei davon in Deutschland.
Die Klosteranlage liegt auf einem kleinen Berg. "Als die Buddhisten zu mächtig wurden, schickten die Herrscher sie auf die Berge, damit sie nicht zu viel Einfluss auf die Menschen haben", erzählt Hou Shou. "Der humanistische Buddhismus will von den Bergen zurück zu den Menschen."
Ziel dieses humanistischen Buddhismus ist es, der Gesellschaft durch Wohltätigkeit zu dienen und die Menschen durch die Praxis der buddhistischen Lehre zu segnen.
Und so öffnet sich das Kloster den Besuchern. "Jeder kann für zwei oder drei Tage zu uns kommen und hier wohnen", sagt Hue Shou. "Wer länger bleiben möchte, sollte einen spirituellen Hintergrund haben."
Wer etwas Zeit mitbringt, kann die Sutra-Kalligrafie-Halle aufsuchen: Tiefes Schweigen liegt über dem Raum. Gelegentlich ist Rascheln von Papier zu hören oder leise Schritte. Konzentriert malen Männer und Frauen mit in Tusche getränkten Federn Schriftzeichen nach. Langsam, Strich für Strich entstehen kurze buddhistische Texte. "Das langsame Schreiben konzentriert ganz automatisch", erklärt Hue Shou. "Der Geist kommt so zur Ruhe."
https://de.wikipedia.org/wiki/Fo_Guang_Shan
http://www.n-tv.de/reise/Fo-Guang-Shan-article206099.html
Wir entschieden uns für einen Spaziergang durch die benachbarten Gärten, entlang an Mauern und Wänden, an denen die buddhistischen Lehren in Worte und Bilder gefasst wurden.
Schon von
weitem ist die 36 Meter hohe Buddha-Statue zu bewundern, umrahmt von 480
kleineren Abbildern. Die linke Hand der Statue ist erhoben, um Mensch und Tier
Licht in der dunklen Welt zu spenden.
Regelmäßig werden
hier traditionelle buddhistische Zeremonien abgehalten. Es gibt 22 Anlagen dieser
Art auf der ganzen Erde. Diese ist die Zweitgrößte.
Die Lehren des Buddhas zusammengefasst in Bildern und chinesischen Schriften
Konfuzius:
Er hat die chinesische Philosophie und den Kofuzianismus geprägt, die sehr eng mit dem Buddhismus und Daoismus zusammenhängen. Sie alle drei gehören zu den drei großen Lehrern Chinas (also auch Taiwan...die Kultur und Religion ist ja sehr ähnlich).
Konfuzius sagte u.a.: "Wenn du einen Würdigen siehst, dann trachte ihm nachzueifern. Wenn du einen Unwürdigen siehst, dann prüfe dich in deinem Innern!"
Dieses Handzeichen bedeutet die Ausübung von Willkommenheißen, Akteptanz, Führung, Zusammenspiel und Reinheit ohne Grenzen, also gegenüber allem und jedem.
Dieses Zeichen bedeutet: Dankbarkeit.
Obwohl ich kein Chinesisch kann, wollte ich unbedingt in das 4D Kinderkino gehen. Ein 15 min Trickfilm über die Lehren des Buddhismusses mussten einfach sein. Und? Es saßen nur Erwachsene drin, stellt Euch das vor....
Natürlich mussten wir
auch hier in den Souvenir- und Buchladen gehen, um ein paar Mitbringsel und in
Auftrag gegebene Dinge zu kaufen.
Nun haben auch wir ein chinesisch-vegetarisches
Kochbuch, jippie. Da ich nicht der Küchenmeister in unserer Minifamilie bin,
brauch ich die Rezepte auch nicht lesen können – schmunzel…kann ich sowieso
nicht.
Unser Mittagessen war
wieder taiwanesisch traditionell, seht selbst.
Mini-Blätterteigtaschen mit Curry-Füllung
Nudeln mit Sesamsoße
Mit Pilzen und Gemüse gefüllte Dumplings
Reis-Taschen
Rettich-Reis-Kuchen (herzhaft)
Süßkartoffel-Kokos-Kuchen
Im Überland-
Heimfahrtbus werden nur so viele Personen mitgenommen, wie auch Sitzplätze in
dem Bus sind. Der Rest muss mit dem nächsten mitfahren. Auch schön... Wir waren
an zweiter Stelle da und kamen natürlich mit.
Unsere Reise ging
dann nämlich noch in das Matchahaus, ein Laden mit dem besten Matcha-Eis der
Stadt.
Leider bekamen wir es
nicht – wie im vorigen Jahr (Anna) in Bambuseisbecher serviert, sondern alles
hatte Starbucks- Mc Donalds-Charakter. Anna war sichtlich enttäuscht – freuten wir
uns doch auf ein bisschen japanische Esskultur (Matcha-Tee kommt nämlich ursprünglich aus Japan).
Doch was kam nach einem Jahr dabei raus? To-Go Becher… Nichts desto
trotz - lecker war‘s.
Zwei Stunden verbrachten
wir dennoch im Matcha-Haus, schrieben Karten, telefonierten mit Oma Bärbel
(die sichtlich entspannt war, weil es uns gut geht) und lasen in unseren im Bücherladen erworbenen
buddhistischen Geschichtenbuch.
Im japanischen Stil eingerichtet
Ein Taxi brachte uns
zurück zum Hotel – das ist hier billiger, als die Straßenbahnfahrkarte in
Dresden. Ok, dann eben mit dem Taxi.
Es war wieder ein
schöner, lehrreicher und bewusst genossener TAIWAN-Tag.
Einen Dank an das
Leben und an Anna, dass ich dies so entspannt erleben darf.
Kurz vor Veröffentlichung des Blogs lasen wir von den Unruhen und Demonstrationen zum 3. Oktober in Dresden.
Entgegen dem, geht für uns ein so friedlicher Tag auf der anderen Seite der Erde zu Ende.
Mögen alle Menschen in der Welt friedlicher, respektvoller, liebevoller und toleranter miteinander umgehen!
Mehr Worte braucht es nicht!
In Liebe - Mama
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