Hallo ihr Lieben,
morgen bin ich nun schon 1 Monat in Taiwan.
Als ich hier angekommen bin, dachte ich, dass die Zeit nie vergehen wird. Doch jetzt ist schon ein Monat vorbei und ich frage mich "Wo ist die Zeit hin?".
Ich lebe nun wirklich in Taiwan und es geht immer und immer weiter.
Mit der Sprache hatte ich neulich auch ein kleines Erfolgserlebnis. Denn da mein Gastpapa wieder geschäftlich unterwegs ist und meine Gastschwestern erst sehr spät von der Schule heimkommen, war ich mit meiner Gastmama zum Abnedbrot alleine. Und wir haben uns etwas in Chinesisch unterhalten! Über Familie und Schule und eben über alltägliche Dinge. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es mir meistens leichter fällt chinesisch zu verstehen als es selbst zu sprechen.
Ab und zu kann ich mir erschließen, was der gegenüber zu mir sagt, doch um selbst zu sprechen, fehlen mir manchmal noch die Wörter.
Aber Chinesisch - Englisch ist zur Zeit die beste Lösung :)
Am Mittwoch hatte ich meine erste "Aktivität" in der Schule.
Hier gibt es zwar nachmittags keine Ganztagsangebote (die Schule geht bis 16:20 Uhr), aber jeden zweiten Mittwoch gibt es in den letzten zwei Stunden Aktivitäten, die man selbst wählen durfte. Ich habe drei gewählt - Kalligraphie, Zeichensprache und Badminton. Leider war der Kalligraphiekurs schon voll, was mich sehr geärgert hat. Aber dafür habe ich jetzt Zeichensprache, was wirklic hsehr lustig ist!
Die Schüler, die den Kurs führen, sind sehr nett und bemühen sich, oft in Englisch zu übersetzen. Manchmal bekomme ich aber auch schon mit, was es heißt, während er die Bewegung zeigt.
Wir haben gelernt ein taiwanisch bekanntes Lied in Zeichensprache zu übersetzen.
Ich habe mir allerdings den Titel aufschreiben lassen und den Text abfotografiert, so dass ich das Lied nochmal für mich allein in Englisch übersetzen kann.
Ich glaube, dass das mit der Zeichensprache echt hilfreich ist, die chinesische Sprache zu lernen, weil man zu jedem Wort gleich eine Bewegung hat.
Am Donnerstag war ich mit der Thailänderin und einem Mitschüler nach der Schule in Ximen.
Es ist ganz lustig mit den beiden rumzuhängen. Denn der Mitschüler ist halb Pakistanese (heißt das so?) und sieht überhaupt nicht wie ein Einheimischer aus. Die Thailänderin dagegen sieht aus wie ein einheimischer Junge (aber das stört sie nicht).
Und deshalb wurde immer die Thailänderin in Ximen von den Verkäufern auf Chinesisch angesprochen. Weil alle dachten, dass der Pakistanese auch ein Austauschschüler ist. Aber er hat dann immer auf Chinesisch geantwortet. Das war echt witzig!
Ximen ist übrigens ein sehr bekannter Ort in Taipei zum Einkaufen. Es gibt da alles mögliche an asiatischen Kitsch, was man sich nur vorstellen kann! Handyschutzhüllen, Anhänger, Ohrringe, 30 cm lange Kugelschreiber, Fake-Marken-Schuhe/Taschen/Klamotten. . . u.s.w.
Dass es hier auch "normale" Geschäfte gibt, kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Wo kaufen die ganze Leute ihre Klamotten? Naja, werde ich vielleicht irgendwann erfahren. . .
Es gab auch viele Tee-Läden. Aber stellt euch keine asiatisch kunstvollen Geschäfte vor, in denen große Truhen und Dosen stehen mit traditionellem Tee (obwohl es die hier auch gibt). Es sind mehr kleine moderne "Theken" und es wird kalter Tee verkauft, oft gesüßt oder mit Früchten oder Milch zu einem Smoothie gemixt. Oder mit Eiswürfeln als Erfrischung.
Es gibt hier auch viel "Bubble-Milk-Tea", der typisch für Taiwan ist. Es ist ein Getränk aus Milch und grünem Tee und auf dem Boden des Bechers liegen die "Bubbles". Das sind kleine Kugeln aus einer Art. . . Bohnen? Keine Ahnung. Ich habe nur vor zwei Wochen mal von meiner Gastschwester probiert und fand es glitschig und süß und nicht so lecker.
Jedenfalls habe ich am Mittwoch auf Empfehlung hin grünen Tee mit Eiswürfeln und Grapefruit probiert und muss sagen, dass es sehr lecker war.
P.S. Hier noch eine Ergänzung, Kalligraphie-Unterricht für heute: das "an" in meinem chinesischen Namen (cai an na).
morgen bin ich nun schon 1 Monat in Taiwan.
Als ich hier angekommen bin, dachte ich, dass die Zeit nie vergehen wird. Doch jetzt ist schon ein Monat vorbei und ich frage mich "Wo ist die Zeit hin?".
Ich lebe nun wirklich in Taiwan und es geht immer und immer weiter.
Mit der Sprache hatte ich neulich auch ein kleines Erfolgserlebnis. Denn da mein Gastpapa wieder geschäftlich unterwegs ist und meine Gastschwestern erst sehr spät von der Schule heimkommen, war ich mit meiner Gastmama zum Abnedbrot alleine. Und wir haben uns etwas in Chinesisch unterhalten! Über Familie und Schule und eben über alltägliche Dinge. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es mir meistens leichter fällt chinesisch zu verstehen als es selbst zu sprechen.
Ab und zu kann ich mir erschließen, was der gegenüber zu mir sagt, doch um selbst zu sprechen, fehlen mir manchmal noch die Wörter.
Aber Chinesisch - Englisch ist zur Zeit die beste Lösung :)
Am Mittwoch hatte ich meine erste "Aktivität" in der Schule.
Hier gibt es zwar nachmittags keine Ganztagsangebote (die Schule geht bis 16:20 Uhr), aber jeden zweiten Mittwoch gibt es in den letzten zwei Stunden Aktivitäten, die man selbst wählen durfte. Ich habe drei gewählt - Kalligraphie, Zeichensprache und Badminton. Leider war der Kalligraphiekurs schon voll, was mich sehr geärgert hat. Aber dafür habe ich jetzt Zeichensprache, was wirklic hsehr lustig ist!
Die Schüler, die den Kurs führen, sind sehr nett und bemühen sich, oft in Englisch zu übersetzen. Manchmal bekomme ich aber auch schon mit, was es heißt, während er die Bewegung zeigt.
Wir haben gelernt ein taiwanisch bekanntes Lied in Zeichensprache zu übersetzen.
Ich habe mir allerdings den Titel aufschreiben lassen und den Text abfotografiert, so dass ich das Lied nochmal für mich allein in Englisch übersetzen kann.
Ich glaube, dass das mit der Zeichensprache echt hilfreich ist, die chinesische Sprache zu lernen, weil man zu jedem Wort gleich eine Bewegung hat.
Tja, also das ist der Text von dem Lied. Kann ich auch (noch) nicht lesen.
Am Donnerstag war ich mit der Thailänderin und einem Mitschüler nach der Schule in Ximen.
Es ist ganz lustig mit den beiden rumzuhängen. Denn der Mitschüler ist halb Pakistanese (heißt das so?) und sieht überhaupt nicht wie ein Einheimischer aus. Die Thailänderin dagegen sieht aus wie ein einheimischer Junge (aber das stört sie nicht).
Und deshalb wurde immer die Thailänderin in Ximen von den Verkäufern auf Chinesisch angesprochen. Weil alle dachten, dass der Pakistanese auch ein Austauschschüler ist. Aber er hat dann immer auf Chinesisch geantwortet. Das war echt witzig!
Ximen ist übrigens ein sehr bekannter Ort in Taipei zum Einkaufen. Es gibt da alles mögliche an asiatischen Kitsch, was man sich nur vorstellen kann! Handyschutzhüllen, Anhänger, Ohrringe, 30 cm lange Kugelschreiber, Fake-Marken-Schuhe/Taschen/Klamotten. . . u.s.w.
Dass es hier auch "normale" Geschäfte gibt, kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Wo kaufen die ganze Leute ihre Klamotten? Naja, werde ich vielleicht irgendwann erfahren. . .
Es gab auch viele Tee-Läden. Aber stellt euch keine asiatisch kunstvollen Geschäfte vor, in denen große Truhen und Dosen stehen mit traditionellem Tee (obwohl es die hier auch gibt). Es sind mehr kleine moderne "Theken" und es wird kalter Tee verkauft, oft gesüßt oder mit Früchten oder Milch zu einem Smoothie gemixt. Oder mit Eiswürfeln als Erfrischung.
Es gibt hier auch viel "Bubble-Milk-Tea", der typisch für Taiwan ist. Es ist ein Getränk aus Milch und grünem Tee und auf dem Boden des Bechers liegen die "Bubbles". Das sind kleine Kugeln aus einer Art. . . Bohnen? Keine Ahnung. Ich habe nur vor zwei Wochen mal von meiner Gastschwester probiert und fand es glitschig und süß und nicht so lecker.
Jedenfalls habe ich am Mittwoch auf Empfehlung hin grünen Tee mit Eiswürfeln und Grapefruit probiert und muss sagen, dass es sehr lecker war.
Grüner Tee mit viel Grapefruit, Eiswürfeln und wenig Süße - super lecker.
Die anderen zwei konnten sich zwar nicht mit der Grapefruit anfreunden, doch für mich war es perfekt!
Nachdem wir ein bisschen rumgelaufen sind und ich eigentlich die ganze Zeit den Kopf geschüttelt habe, weil ich mich gefragt wer auf die Idee kommt, soviel "Zeug, den man nicht braucht" herzustellen und wer das alles kauft, sind wir in eine Art mehrstöckige Halle gegangen, in der es noch mehr von diesen Läden gab.
Und dann kam das Obergeschoss: eine Art riesige Spielhalle tat sich vor mir auf, es sah etwas aus wie ein Casino, aber eben nur mit Spielconsolen.
Da habe ich den Mund erst recht nicht mehr zubekommen! Ich konnte es nicht glauben, was ich sah. Alles war bunt, überall hat es geleuchtet, Jungs saßen auf Spielmotorrädern vor einem Bildschirm und sind Rennen gefahren. Es gab eine Dunkelkammer, in der man Zobie-Spiele spielen konnte. Ich fand es echt. . . wie soll ich es sagen. . . anders. Ich war schockiert und erstaunt und ich war mir nicht sicher, ob ich erstaunt bleiben sollte oder ob ich es lustig oder grässlich finden sollte.
Mir hat es gereicht, Fotos und Videos zu machen.
Die anderen beiden haben Geld in Spielmünzen getauscht und eine Runde "Schlag die Krabbe" (so nenne ich es jetzt einfach) und Basketball gespielt.
An dem Automaten im Hintergrund, wo ihr ein paar Jungs seht, musste man zu einem Lied immer irgendwelche Knöpfe drücken. Und ich muss sagen - die Jungs dort am Automaten verbringen wohl öfter Zeit mit diesem Spiel - es war echt abgefahren wie sie auf die Knöpfe "eingeschlagen" haben. Wie gesagt, mein Mund stand offen.
Alles in allem war es eigentlich ganz lustig mal in so einer Halle gewesen zu sein, die ich sonst nur in Filmen gesehen habe, aber ich war auch froh, als ich wieder draußen war.
Allerdings war war die Sonne schon weg, hier ist es ab 18:00 Uhr schon dunkel, dass man das Gefühl hat, dass es schon 20:00 oder 21:00 Uhr ist.
Zu meiner Freude waren wir in einem vegetarischen Restaurant, das hatte der Pakistanese gefunden. Wie gesagt, die Einheimischen sind hier wirklich sehr nett!
Am nächsten Morgen hatte ich früh eine schöne Überraschung. Denn ich hatte meine Gastmama gefragt, ob es in Taiwan Haferflocken gibt, weil ich in Deutschland so gerne Müsli esse.
Und sie hatte das bejaht. Und sie hatte auch noch Nüsse und Trockenfrüchte und Samen gekauft. Das fand ich so lieb und so konnte ich am Morgen mein Lieblingsfrühstück geniessen.
"Wer sucht, der findet!" (Eine schöne Weisheit)
Gestern (Freitag) hatten wir die letzten zwei Stunden in der Schule wieder "Kochen und Backen". Letzte Woche haben wir Jelly und Karamellpudding gemacht. Gestern waren es Pineapple-Cake (kleiner Kuchen mit Ananasfüllung) und kleine Kekse.
Ich verschenke die Sachen, die ich mache immer an die Thailänderin oder an meine Familie. Meine Gastschwestern liebten die Kekse, denn heute (Samstag) sind sie schon alle.
Eine Stunde vor Schluss haben meine Mitschüler plötzlich begonnen sämtliche Tische und Stühle auf den Gang zu räumen. Denn weil am Wochenende "Eltern-Tag" ist, mussten wir die Schüler die Schule sauber machen. Wie eigentlich jeden Freitag.
Doch als meine Mitschüler begannen, Wassereimer im Klassenzimmer auszuschütten und Besen und ein Stück Seife in die Hand nahmen, konnte ich mich nur noch knapp vor dem See, der sich vor mir ausbreitete, in eine Ecke retten.
Doch nachdem ich sah, wie sie auch die Hosen hochkrempelten und Schuhe und Socken auszogen, dachte ich mir "Warum nicht die Chance ergreifen, und einmal im Leben einen Raum wie Pippi Langstrumpf sauber machen?" Also Besen in die Hand und Hose hochgekrempelt - und im Nachhinein hat es echt Spaß gemacht, das sollte in Deutschland als "Freitag-Nachmittag-Aktion" auch eingeführt werden :)
Erst wurden Tische und Stühle raus gestellt. . .
. . . und dann begann der Spaß!
Kein Kommentar dazu. . .
Die Klassenzimmer sind kleiner als in Deutschland, doch es lernen doppelt so viele Schüler darin.
Heute (Samstag) ist ein ruhier Tag. Ich habe meiner Gastschwester "FIMO" gezeigt (Knete, die im Ofen hart wird) und nachher gibt sie mir noch ein bisschen Unterricht in Kalligraphie. Mal sehen, wie es wird.
Wir haben Schlüsselanhänger gemacht :)
Oh, und heute Morgen war ich um 6:30 Uhr im Park von der Universität joggen. Ich konnte es nicht mehr leiden, immer nur im Fitnessstudio zu rennen, deshalb hat es mich heute früh gepackt. Man kann hier übrigens nur so früh draußen Sport machen, weil es ab um acht einfach schon viel zu warm ist!
Aber es war wunderschön, ich habe die Vögel gehört und habe nach meiner Runde sogar heimlich bei der Gruppenübung der älteren Leute mitgemacht.
Es gibt hier viele solche Gruppen von älteren Leuten, die sich früh treffen und irgendwelche Übungen machen, die aus einem Lautsprecher kommen. War echt lustig!
Ich habe neulich ein Buch zuende gelesen und im letzten Kapitel hieß es: "Es geht nicht darum, himmelwärts zu fliegen und dann wieder abzustürzen. Es geht darum, auch eigener Kraft zu schweben."
Das hat mich tief berührt. Es kommt nicht darauf an, was ich hier erlebe und wieviel ich erlebe. Es geht darum, dass ich mich mit dem was ich tue und was ich bin, wohlfühle und mit dem Gefühl bei mir bleibe. Es ist okay, so wie es ist. Ich bin glücklich, so wie ich bin. Und das ist gut so!
Wenn ich auf die letzten 2-3 Jahre zurückschaue sehe ich mich in verschiedenen Situationen und wie ich gehandelt habe. Und ich sehe die Personen, die um mich waren.
Ich sehe mich auch in Tieftrauer und Verzweiflung und Glücklosigkeit. Doch hier scheint das alles so weit weg. Nein, es "scheint" nicht nur weit weg zu sein. Ich lerne loszulassen. Und das ist kein Schein!
Ich lerne, dass das, was passiert, niemals umsonst ist. Dass man aus allem lernen kann und das man mit jeder Erfahrung wächst, auch wenn es noch so schwer ist.
Man sagt: "Zeit heilt alle Wunden." Doch das stimmt nicht. Es bleibt immer eine Narbe zurück. Doch das ist nicht schlimm, denn diese Narbe erinnert einen immer wieder daran, niemals aufzugeben. Sie erinnert einen daran, dass es besser wird, wenn man probiert aufzustehen.
In Liebe und Dankbarkeit,
eure Anna
P.S. Hier noch eine Ergänzung, Kalligraphie-Unterricht für heute: das "an" in meinem chinesischen Namen (cai an na).
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