Liebe Lieben in der Ferne,
in den letzten 4 Tagen ist wie immer viel passiert. Aber ich habe auch viel gedacht und überlegt, so wie ich es gerne tue. Nicht alle meine Gedanken waren immer der Gegenwart gerichtet. Nicht alle meine Sinne ganz in Taiwan, Taipei. Nicht alle meine Gefühle waren fröhlich und bei Laune und doch kamen sie immer aus dem Herzen.
Zuallererst möchte ich sagen, dass es mir Leid tut, wenn meine Einträge hier immer etwas lang sind. Aber ich liebe es zu schreiben und das hier ist der Weg mit euch zu kommunizieren, mit euch meine Erlebnisse und Gefühle zu teilen.
Und auch schreibe ich diesen Blog für mich. Neben Tagebuch, Souveniers und Terminplaner ist dies eine Erinnerung an all meine Zeit in Taiwan. Und die möchte ich so genau wie möglich festhalten.
Was ich hier lerne, lerne ich intensiv und mit voller Wahrnehmung. Deshalb sind meine Einträge so lang, weil es einfach alles aus mir raus kommt :)
Aber genug davon, ich habe sehr viele Bilder.
Wie ich glaube schon erwähnt hatte, war dieses Wochenende das "Mondfestival". Es wurde Mooncake verschenkt (der teilweise sogar vegan ist), die Leute laden sich gegenseitig zum Grillen ein oder es finden verschiedene Konzerte oder Festivals statt.
Zu diesem Anlass hat meine Klasse am Freitagnachmittag Mooncake gebacken. Da ich in meiner Schule in der Klasse bin, die sich auf "Lebensmittelverarbeitung" spezialisiert hat, habe ich aber eh jeden Freital zwei Koch- oder Backstunden.
Nachmittags hat mich mein Gastvater von der Schule abgeholt, weil wir mit der Familie gleich weiter in die Berge gefahren sind.
Nach einer "Horror-Tour" mit Vollgas auf der Überholspur und anschließend einer fast-sich-übergebenden Gastschwester kamen wir am "Berghaus" an, wo schon knapp 30 Leute auf uns warteten. Ich dachte, dass es eine kleine gemütliche Runde wird und wir alle zusammen gemütlich um ein Feuerchen sitzen. Aber in Taiwan sieht das Grillen etwas anders aus. Es war eine Catering-Firma da, die zwei Riesengrills aufgebaut hatte. Außerdem standen überall Menschen rum. Wie sich rausstellte waren das Geschäftspartner meines Gastvaters. Es war auch ein Franzose da, der Englsich sprechen konnte. Mit dem habe ich mich dann ein weilchen unterhalten. Auch hatte ich ein sehr schönes Gespräch mit meiner kleinen Gastschwester, die eigentlich erst zwölf ist, aber sehr viel reifer wirkt. Wahrscheinlich weil sie auch schon drei Monaten im Ausland war. Ich habe mit ihr über das "Anderssein" geredet und über Heimweh. Sie konnte mich gut verstehen und mir tat es gut, über die Dinge zu lachen, die ein anderer auch schon erlebt hat.
Am Abend gab es Karaoke und irgendwann gegen Mitternacht sind wir müde ins Bett gefallen.
Am nächsten Tag haben wir die anderen Gäste verabschiedet und ich bekam eine Sightseeing-Tour durch die Berge zu den bekanntesten Orten (also meine Gastfamilie ist rumgefahren und ab und zu sind wir ausgestiegen).
Hier seht ihr die Bilder:
Am Abend gab es in meinem "Hof" eine kleine Show.
Es gab eine Bühne vor der viele Stühle standen und nach und nach trudelten die Bewohner des Hauses ein (ich nenne es immer Hotel, weil es wie ein Hotel aussieht).
Am Anfang habe ich nicht verstanden, was die Leute gequatscht haben und es war langweilig. Doch dann kamen drei junge Typen auf die Bühne und haben richtig gute Musik gemacht. Zwar auf Chinesisch, aber mir hat es gefallen, denn der Sound und die Melodie war echt super.
Da habe ich an Zuhause gedacht, weil es dort ja auch viele gibt, die solche Musik mögen. Ich war in Gedanken versunken. . . als mich plötzlich jemand anstupste. Ich blickte auf und sah jemanden, der nicht asiatisch aussah. Es war ein deutscher Kumpel, den ich im "Taiwan-Vorbereitungs-Camp" in Kassel kennengelernt hatte. Ich war so perplex und konnte erstmal garnicht glauben, dass da aufeinmal jemand Bekanntes vor mir stand. Es stellte sich sogar heraus, dass er nur zwanzig Minuten von mir entfernt wohnt (obwohl er in einem ganz anderen Rotary-Distrikt ist). Auch hatte er eine Austauschschülerin aus Amerika dabei, die nur wenige Blocks von mir entfernt wohnt. Und angeblich wohnen in Sanxia 6-7 weitere Austauschschüler. Er war bei dieser Show, weil ihre Gasteltern (von der Amerikanderin und seine) gut befreundet sind und die Amerikanerin eben fast nebenan wohnt und sie deshalb von der Show wussten. Ich war happy und wir quatschten eine ganze Weile. Es ist ziemlich komisch immer zwischen den Sprachen Deutsch, Englsich und Chinesisch zu wechseln - da kommt man manchmal durcheinander.
Am nächsten Morgen (Sonntag) hatte ich mir gewünscht, mal die "Memorial-Hall" gleich neben dem Taipei 101 zu besuchen.
Sie wurde extra für den Staatsgründer der Republik China errichtet und liegt umgeben von einem wunderschönen Park.
Innen sind einige Museen von Sammlungen von Kalligraphie, traditionellen Schmuckstücken und Geschirr, Schriftsammlungen und diverse Bilderausstellungen.
Wir waren da mit der Tante und Cousin meiner Gastschwestern.
Zum Mittag gab es eine große Überraschung für mich, denn wir sind zu einem vegetarischen/veganen Restaurant gegangen. Es heißt "Loving Hut". Ich lass die Bilder für sich sprechen.
Abends ging es noch zum Nachtmarkt. Dazu sind wir eine Stunde mit dem Zug Richtung Norden gefahren. Dafür lag dieser Nachtmarkt direkt am Hafen, das heißt ich habe das Meer gesehen. Der Nachtmarkt war spezialisiert auf Essen. Es gab alles mögliche. Und damit meine ich auch Hünerherzen, Tintenfische, Oktopusse, Schweineblut-Kuchen, u.s.w.
Ich habe mich mit Papaya-Salat (grüne Papaya, die wie Kraut schmeckt), Wassermelonen-Saft, Süßkartoffeln, Mais, Fruchttomaten und Mango zufrieden gegeben, was aber auch sehr lecker und sättigend war. Zu den Süßkartoffeln muss ich sagen, dass ich am Anfang dachte, dass es echte Süßkartoffeln sind ("Batate aus Südamerika, die es eben auch in Taiwan gibt). Aber mit "Süß" war gemeint, dass es einfach ganz normale Kartoffeln waren, die nur karamelisiert waren. Ich war zwar anfangs wegen der Zuckerkruste etwas verwirrt, doch es war trotzdem lecker. Wie gebrannte Mandeln, nur das innen eben keine Mandel, sondern eine Kartoffel war.
Und die Tomaten zählen hier übrigens zum Obst. Die Tomaten, die ich aß, enthielten eine Art getrocknete Plaumen innendrin. War sehr lecker!
Heute waren ich und die Thailänderin zum "Grillen" einer Klassenkameradin eingeladen. Heute war Montag und Feiertag (wegen dem Mondfestival).
Also habe ich mich heute früh auf den Weg gemacht bis ans andere Ende von Taipei. . . naja.
Dort erwarteten sie mich schon. Es stellte sich heraus, dass wir insgesamt neun Leute sein werden und aber vorher noch einkaufen gehen müssen. Okay. Das war okay. Es war echt lustig. Denn es stellte sich heraus, dass sie noch nie alleine gegrillt hatten und keine Ahnung, wo in dem Supermarkt irgendwas lag, was sie einkaufen wollten. Nach einer dreiviertel Stunde suchen stellte sich zudem noch heraus, dass wir auch noch einen Grill und Holzkohle kaufen müssen. . . aha. Tja, wie gesagt, es war sehr lustig.
Wir grillten übrigens im Wohnzimmer. Tja. . . wie vorhin schon erwähnt: Grillen ist hier sehr anders als in Deutschland. Seht selbst auf den Bildern.
in den letzten 4 Tagen ist wie immer viel passiert. Aber ich habe auch viel gedacht und überlegt, so wie ich es gerne tue. Nicht alle meine Gedanken waren immer der Gegenwart gerichtet. Nicht alle meine Sinne ganz in Taiwan, Taipei. Nicht alle meine Gefühle waren fröhlich und bei Laune und doch kamen sie immer aus dem Herzen.
Zuallererst möchte ich sagen, dass es mir Leid tut, wenn meine Einträge hier immer etwas lang sind. Aber ich liebe es zu schreiben und das hier ist der Weg mit euch zu kommunizieren, mit euch meine Erlebnisse und Gefühle zu teilen.
Und auch schreibe ich diesen Blog für mich. Neben Tagebuch, Souveniers und Terminplaner ist dies eine Erinnerung an all meine Zeit in Taiwan. Und die möchte ich so genau wie möglich festhalten.
Was ich hier lerne, lerne ich intensiv und mit voller Wahrnehmung. Deshalb sind meine Einträge so lang, weil es einfach alles aus mir raus kommt :)
Aber genug davon, ich habe sehr viele Bilder.
Wie ich glaube schon erwähnt hatte, war dieses Wochenende das "Mondfestival". Es wurde Mooncake verschenkt (der teilweise sogar vegan ist), die Leute laden sich gegenseitig zum Grillen ein oder es finden verschiedene Konzerte oder Festivals statt.
Zu diesem Anlass hat meine Klasse am Freitagnachmittag Mooncake gebacken. Da ich in meiner Schule in der Klasse bin, die sich auf "Lebensmittelverarbeitung" spezialisiert hat, habe ich aber eh jeden Freital zwei Koch- oder Backstunden.
Nachmittags hat mich mein Gastvater von der Schule abgeholt, weil wir mit der Familie gleich weiter in die Berge gefahren sind.
Nach einer "Horror-Tour" mit Vollgas auf der Überholspur und anschließend einer fast-sich-übergebenden Gastschwester kamen wir am "Berghaus" an, wo schon knapp 30 Leute auf uns warteten. Ich dachte, dass es eine kleine gemütliche Runde wird und wir alle zusammen gemütlich um ein Feuerchen sitzen. Aber in Taiwan sieht das Grillen etwas anders aus. Es war eine Catering-Firma da, die zwei Riesengrills aufgebaut hatte. Außerdem standen überall Menschen rum. Wie sich rausstellte waren das Geschäftspartner meines Gastvaters. Es war auch ein Franzose da, der Englsich sprechen konnte. Mit dem habe ich mich dann ein weilchen unterhalten. Auch hatte ich ein sehr schönes Gespräch mit meiner kleinen Gastschwester, die eigentlich erst zwölf ist, aber sehr viel reifer wirkt. Wahrscheinlich weil sie auch schon drei Monaten im Ausland war. Ich habe mit ihr über das "Anderssein" geredet und über Heimweh. Sie konnte mich gut verstehen und mir tat es gut, über die Dinge zu lachen, die ein anderer auch schon erlebt hat.
Am Abend gab es Karaoke und irgendwann gegen Mitternacht sind wir müde ins Bett gefallen.
Am nächsten Tag haben wir die anderen Gäste verabschiedet und ich bekam eine Sightseeing-Tour durch die Berge zu den bekanntesten Orten (also meine Gastfamilie ist rumgefahren und ab und zu sind wir ausgestiegen).
Hier seht ihr die Bilder:
Meine Gastmutter mag mein Gastgeschenk (Regenschirm mit dem Motiv von Dresden)
Ja, nichts für schwache Nerven
Am Abend gab es in meinem "Hof" eine kleine Show.
Es gab eine Bühne vor der viele Stühle standen und nach und nach trudelten die Bewohner des Hauses ein (ich nenne es immer Hotel, weil es wie ein Hotel aussieht).
Am Anfang habe ich nicht verstanden, was die Leute gequatscht haben und es war langweilig. Doch dann kamen drei junge Typen auf die Bühne und haben richtig gute Musik gemacht. Zwar auf Chinesisch, aber mir hat es gefallen, denn der Sound und die Melodie war echt super.
Da habe ich an Zuhause gedacht, weil es dort ja auch viele gibt, die solche Musik mögen. Ich war in Gedanken versunken. . . als mich plötzlich jemand anstupste. Ich blickte auf und sah jemanden, der nicht asiatisch aussah. Es war ein deutscher Kumpel, den ich im "Taiwan-Vorbereitungs-Camp" in Kassel kennengelernt hatte. Ich war so perplex und konnte erstmal garnicht glauben, dass da aufeinmal jemand Bekanntes vor mir stand. Es stellte sich sogar heraus, dass er nur zwanzig Minuten von mir entfernt wohnt (obwohl er in einem ganz anderen Rotary-Distrikt ist). Auch hatte er eine Austauschschülerin aus Amerika dabei, die nur wenige Blocks von mir entfernt wohnt. Und angeblich wohnen in Sanxia 6-7 weitere Austauschschüler. Er war bei dieser Show, weil ihre Gasteltern (von der Amerikanderin und seine) gut befreundet sind und die Amerikanerin eben fast nebenan wohnt und sie deshalb von der Show wussten. Ich war happy und wir quatschten eine ganze Weile. Es ist ziemlich komisch immer zwischen den Sprachen Deutsch, Englsich und Chinesisch zu wechseln - da kommt man manchmal durcheinander.
Am nächsten Morgen (Sonntag) hatte ich mir gewünscht, mal die "Memorial-Hall" gleich neben dem Taipei 101 zu besuchen.
Sie wurde extra für den Staatsgründer der Republik China errichtet und liegt umgeben von einem wunderschönen Park.
Innen sind einige Museen von Sammlungen von Kalligraphie, traditionellen Schmuckstücken und Geschirr, Schriftsammlungen und diverse Bilderausstellungen.
Wir waren da mit der Tante und Cousin meiner Gastschwestern.
Viele Gruppen treffen sich vor der Halle oder im Park, um dort ihre Freizeit zu verbringen. Jeden Morgen, wenn ich dort mit dem Bus zur Schule vorbeifahre, sehe ich auch Leute, die Tai Qi machen.
"Soldaten" bewachen die Statuen des Staatsgründers
Nicht selten in Taiwan . . . !
Im Park hat man eine gute Sicht auf den Taipei 101
Könnte da was runterfallen?
Zum Mittag gab es eine große Überraschung für mich, denn wir sind zu einem vegetarischen/veganen Restaurant gegangen. Es heißt "Loving Hut". Ich lass die Bilder für sich sprechen.
Es gab sogar einen Nachtisch!
Abends ging es noch zum Nachtmarkt. Dazu sind wir eine Stunde mit dem Zug Richtung Norden gefahren. Dafür lag dieser Nachtmarkt direkt am Hafen, das heißt ich habe das Meer gesehen. Der Nachtmarkt war spezialisiert auf Essen. Es gab alles mögliche. Und damit meine ich auch Hünerherzen, Tintenfische, Oktopusse, Schweineblut-Kuchen, u.s.w.
Ich habe mich mit Papaya-Salat (grüne Papaya, die wie Kraut schmeckt), Wassermelonen-Saft, Süßkartoffeln, Mais, Fruchttomaten und Mango zufrieden gegeben, was aber auch sehr lecker und sättigend war. Zu den Süßkartoffeln muss ich sagen, dass ich am Anfang dachte, dass es echte Süßkartoffeln sind ("Batate aus Südamerika, die es eben auch in Taiwan gibt). Aber mit "Süß" war gemeint, dass es einfach ganz normale Kartoffeln waren, die nur karamelisiert waren. Ich war zwar anfangs wegen der Zuckerkruste etwas verwirrt, doch es war trotzdem lecker. Wie gebrannte Mandeln, nur das innen eben keine Mandel, sondern eine Kartoffel war.
Und die Tomaten zählen hier übrigens zum Obst. Die Tomaten, die ich aß, enthielten eine Art getrocknete Plaumen innendrin. War sehr lecker!
Heute waren ich und die Thailänderin zum "Grillen" einer Klassenkameradin eingeladen. Heute war Montag und Feiertag (wegen dem Mondfestival).
Also habe ich mich heute früh auf den Weg gemacht bis ans andere Ende von Taipei. . . naja.
Dort erwarteten sie mich schon. Es stellte sich heraus, dass wir insgesamt neun Leute sein werden und aber vorher noch einkaufen gehen müssen. Okay. Das war okay. Es war echt lustig. Denn es stellte sich heraus, dass sie noch nie alleine gegrillt hatten und keine Ahnung, wo in dem Supermarkt irgendwas lag, was sie einkaufen wollten. Nach einer dreiviertel Stunde suchen stellte sich zudem noch heraus, dass wir auch noch einen Grill und Holzkohle kaufen müssen. . . aha. Tja, wie gesagt, es war sehr lustig.
Wir grillten übrigens im Wohnzimmer. Tja. . . wie vorhin schon erwähnt: Grillen ist hier sehr anders als in Deutschland. Seht selbst auf den Bildern.
Hühnerherzen gab es auch im Supermarkt
Marshmallows
Würste und Tofu
Das ist alles Reis! Ich esse hier übrigens so gut wie jeden Tag Reis. Einmal am Tag mindestens!
Tja, so sieht Grillen mal von der anderen Seite der Welt aus.
Marshmellows sind nicht so meine Welt. . .
Das gute alte Spiel "Wackelturm" - wer kennt es nicht?
So schön der Tag auch war: der Rückweg hat mich ein bisschen aus dem Gleichgewicht geholt. Denn leider fehlte Geld auf meiner MRT-Karte. Also bin ich zurück zum Convinience-Store gelaufen und habe erstmal 300 TWD aufgeladen. Das sind ca. 10 Euro.
Dann nahm ich die falsche U-Bahn, dann konnte ich meine Bus-Haltestelle nicht finden, dann war der Akku von dem Notfall-Handy meines Gastvaters leer, dann war auch noch viel Verkehr und ich kam eine dreiviertel Stunde zu spät. Ich war unglücklich und habe ich mich so oft entschuldigt. Meine Gasteltern haben das locker genommen, dass ich zu spät war. Sie haben gesagt, dass es nicht so schlimm ist und haben mich getröstet. Sie haben mir sogar gleich das Geld für die MRT wiedergegeben.
Ich habe meine Gastfamilie echt gern. Sie kümmern sich total lieb um mich, mein Gastvater hat mich vor seinen Freunden sogar als seine Tochter vorgestellt. Und das war ein total schönes Gefühl, denn als "Tochter eines Vaters" wurde ich lange nicht mehr bezeichnet. Denn wie viele von euch wissen, ist mein Papa vor zwei Jahren gestorben. Und es hat mich so glücklich gemacht, wieder von einem "Papa" als "Tochter" bezeichnet zu werden. Ich empfinde eine tiefe Traurigkeit und es brennt in meinem Herzen, wenn ich daran denke, dass mein Papa das alles hier nicht miterleben kann. Wie ich meinen Blog schreibe über das, was ich erlebe, was ich lerne, wie man lernt, sich in seinem Körper und in seinem eigenen Ich zuhausezufühlen. Denn das hat mein Papa nicht gelernt.
Aber ich bin unendlich dankbar für all das, was ich hier lernen darf. Ich bin einfach dankbar. Auch wenn ich mich nicht immer Zuhause fühle; auch wenn ich andere Ansichten von bestimmten Dingen habe, aber sie einfach annehmen muss; auch wenn ich abends nicht einschlafen kann, weil ich mit meinen Gedanken Zuhause bin; auch wenn es mir schwerfällt Chinesisch zu lernen; auch wenn all das geschieht - ich bin dankbar! Ich erlebe hier soviele schöne Dinge. Es sind 10 Monate, in denen ich ICH bin, in denen ich mich entwickle, in denen meine Zeit ist, in denen ich Sachen erlebe, die ich so wahrscheinlich nie wieder erleben werde.
Und eine sehr gute Freundin hat mir gesagt:
"Die guten Zeiten fallen nicht vom Himmel - man muss sie sich selbst schaffen."
Also nutze ich die Zeit, die mir bleibt, die existiert. Hier in diesem Moment!
Mit diesen Worten verabschiede ich mich für heute.
Ich denke an euch.
Eure Anna
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