Hallo meine Lieben,
leider habe ich mich ein paar Tage nicht gemeldet, aber ich hatte einfach keine Zeit, also entschuldigt bitte.
Heute ist der 2. Tag, den ich in der Schule war, vorbeigegangen und was soll ich sagen:
es ist mal wieder anders, so wie alles. Ich weiß nicht, ob ich es schon erzählt habe, aber das anders sein beginnt schon beim Waschen. Es geht über das "auf den Bus warten", eine Fahrkarte kaufen, duschen, essen, wohnen bis hin wie man auf's Klo geht (es ist eine Art Kloschüssel im Boden - außer bei den Taiwanesen zu Hause, da haben sie die "normalen" Toiletten).
An meinem ersten Schultag musste ich erstmal in's Sekreteriat. Ich hatte noch keine Schuluniform, deshalb musste ich meine dunkelblaue Jeans und eine weiße Bluse anziehen.
Mit den anderen beiden Austauschschülern (russland und Thailand) sind wir dann mitt der Sekretärin (?) auf den "Schulhof" gegangen und da war die ganze Schülerschaft versammelt!!! Das waren echt krass viele! Sie standen alle in Reihe und die Nationalhymne wurde gespielt. Dann wurden wir nach vorne geführt und mussten uns vorstellen. Erst in unserer Landessprache und dann auf Chinesisch. Das war echt komisch. Und alle haben gejubelt und applaudiert und so weiter.
Später wurden wir von jeweils einer Klassenkameradin abgeholt und zu unserer Klasse geführt. Alle haben mich angestarrt und gekichert oder gelacht. Am Ende stellte sich raus, dass sie selbst nur aufgeregt waren. In der ersten Stunde wurde die Anwesenheit geprüft, dann hatten sie Chinesischunterricht (wie bei uns Deutschunterricht). Ich habe natürlich nichts verstanden und habe mit meinem Chinesischzeug gelernt.
In der Pause musste ich (das ist nunmal menschlich) auf's Klo. Ich fragte die Klassenkameradin, die "für mich zuständig ist" und sie zeigte mir die Toiletten. Ich denke jeder wusste an dem Tag, dass ich in der ersten Pause auf dem Klo war. Alle hier starren mich an von überall und alle sagen "hey" oder "hi" und so weiter. Also fall's ich mal was für mein Ego brauche, einfach draußen auf dem Gang rumlaufen. Und sie sagen die ganze Zeit, dass ich hübsch aussehe und dass sie meine Augen toll finden, weil sie noch nie farbige Augen gesehen haben, nur schwarz und braun.
Oh. . . und in der zweiten Pause bat mich S. (das ist die, die für mich zuständig ist - sie ist echt richtig lieb und hilft mir total viel) ihr meine Mittagsbox zu geben, denn sie wollen das Essen warm machen (meine Gastmutter hat mir am Abend eine Lunchbox fertig gemacht - es ist üblich in Taiwan das Essen mit in die Schule zu nehmen. Also nicht nur eine Schnitte, sowas haben die hier ja nicht, sondern Reis mit Pilzen oder Gemüse oder Nudeln mit Gemüse u.s.w. Meine Gastmutter kocht immer am Abend, so macht sie etwas davon in die Box ab.) Zumindestens dachte ich, dass ich das kalt esse, doch die haben da einen kleinen silbernen Ofen in ihrem Klassenzimmer!!! Um das Essen warm zu machen! Wow. . . das ist echt anders. . . das ist das Wort, das ich in letzter Zeit am häufigsten verwende - "anders".
Nach ca. 30 min. kligelte es und alle legten den Tisch auf den Kopf. Ja, denn hier ist es üblich nach dem Essen für 30 Minuten zu schlafen. Und man darf nicht raus aus dem Zimmer. Jeder muss seinen Kopf auf die Bank legen - ob er schläft oder nicht, ist jedem seine Sache.
Die Leute hier sind alle sehr nett, doch trotzdem war ich am Ende des Tages sehr zurückgezogen. Ich hatte das Gefühl, dass alle mich kannten, doch ich kannte niemanden! Ich fühlte mich trotz "Bewunderung" und "Beachtung" so einsam und ich sehnte mich nach meinen Freunden zuhause. Und nach allen anderen. Es war an diesem Tag einfach alles viel zu laut für mich. Und zu aufregend. Und die Schule endet um 4. Und ich darf erst 16:20 gehen, weil dann die Tore geöffnet werden, vor dem Polizisten stehen. Und ich muss ein Buch führen (nur Austauschschüler), in dem ich schreibe, wo ich zu welcher Stunde war und der Lehrer soll das unterschreiben. Und ich muss immer wenn ich komme und wenn ich gehe ins Sekreteriat gehen und so eine Karte in einen Automaten einführen, damit die sehen, wann ich gekommen bin und wann ich gegangen bin. Das fühlt sich echt an, wie in einem Gefängnis. Und jeder Schüler hat eine Nummer. Das ist so anders als bei uns und ich weiß nicht, ob ich das gut finde. Ich muss auch 90 Minuten mit dem Bus nach Hause fahren, weil ich nicht direkt in Taipei wohne, sondern im Umland. Und als mein Gastpapa gesagt hat "Du fährst ja ziemlich lange, das ist bestimmt nicht so schön", hätte ich fast vor ihm geheult.
Es war ganz schön anstrengend und ich muss mich an alles erst gewöhnen. Ich hatte ganz schön Heimweh. Doch dann bin ich wieder in das Fitnessstudio gegangen und bin den Sorgen davongerannt. Danke Mama, für deine Liebe!!!
Ich hörte Abends ein Lied von einer meiner Lieblingsbands, da singen sie:
Mir fehlt die Sprache, mir fehl'n die Sinne,
mir fehlt der Boden und am meisten deine Stimme.
Schrei mich an, oder lass es sein,
doch bitte lass mich nicht mit dieser Welt allein."
Das hat in dem Moment echt gepasst, aber sie sangen auch:
"Finden, finden, finden, finden, finden ist nicht wirklich gut, wenn man immer nur das findet,
das man sowieso schon sucht."
Und so habe ich probiert wieder nach vorne zu schauen.
Heute morgen ging es schon wieder. Meine Uroma sagte: "Das Beste, was man zwischen Verzweiflung und Hoffnung tun kann, ist eine tief durchschlafene Nacht." Tja, recht hatte sie.
Ich nahm mir Musik mit in den Bus und mit AC/DC - Motivationsmusik begann der 2. Schultag. Heute traf ich die anderen Austauschschüler für das gemeinsame Chinesisch-Lernen. Und es hat echt Spaß gemacht. Wit haben das chinesische Alphabet gelernt, was ich ja schon angefangen hatte und haben Konversationen auf Chinesisch gehalten. Es war schön, zwischendurch sich auch mal auf Englisch unterhalten zu können, denn das kann ich hier halbwegs fließend reden. Und leider verstehen mich die Taiwanesen nicht immer, weil sie nicht so gut Englsich sprechen können. Deshalb konnte ich mich heute etwas austauschen. Wir haben auch Spiele gespielt und es hat wirklich viel Spaß gemacht!!! Wir waren ungefähr 15 Austauschschüler.
Der Unterricht ging bis zum Mittag. Weil wir noch 30 Minuten bis zur Pause hatten, sind die Thailänderin und ich über den Schulhof geschländert und haben uns unterhalten. Sie ist echt total lieb. Sie hatte in Thailand fünf Jahre Chinesisch und kann sich etwas mit den Taiwanesen verständigen. Sie will mir mit dem Chinesisch helfen und mir auch Basketball beibringen :)
In meiner Klasse wurde ich wieder sehr herzlich begrüßt, es gab Mittag und Mittagsschlaf und danach hatten wir das Fach "Gesundheit". Das finde ich echt super. Sie Lehrerin hat einen Film gezeigt, über alte Menschen, die trotzdem noch das Leben genießen; über die Folgen von schlechter Ernährung und sogar einen Ausschnitt aus dem "Jamie-Oliver-Projekt" in Amerika. er hat ja dort den Kindern beigebracht in sehr vielen Schulen, wie man kocht und gesund lebt. Da habe ich auch mal was verstanden, denn Jamie Oliver spricht ja Englisch. Es gab auch chinesischen Untertitel. Jamie Oliver sagte, dass diese Kinder womöglich zehn Jahre jünger leben, als ihre Eltern. Und das bekommen hier die Schüler im Unterricht gezeigt. Das fand ich echt super.
Danach hatte ich Englisch. Meine Lehrerin hat zwar die ganze Zeit auf Chinesisch geredet, warum auch immer. aber die Schüler haben Fragen gestellt, was sie von mir wissen wollten und sie hat es übersetzt. Das war eine lustige Stunde und die Schüler waren dann nicht mehr so schüchtern. Sie wollen bald mit mir auf einen Nachtmarkt gehen und mit mir "Stinky Tofu" essen.
Heute war ein sehr schöner Tag und ich habe das Gefühl, in meiner Klasse ein paar Freunde gefunden zu haben. Sie helfen mir sehr. Und sie können zwar kein Englsich sprechen, aber sie können es verstehen. Was ich am Anfang nicht wusste. . .
Ein Mädchen aus meiner Klasse, das aussieht wie ein Junge, hat mich gefragt, ob wir "garden elf" in Deutschland haben. Sie malte es sogar auf, aber ich realisierte erst nach 30 Minuten, dass sie Gartenzwerge meinte. Das war lustig.
Der "deutsche" Gartenzwerg
Ein etwas anderes Klo
Ach ja . . . am Sonntag habe ich braune Reismilch getrunken. SOOO TOLL! Das ist eine dickflüssige pflanzliche Milch, wie ein Smoothie aus Reismilch, Sojamilch, Sesam, Getreide und Erdnüssen. So toll!
Und ich war am Samstag in einem Buchladen, als ich ja wie schon berichtet, mein "Kinderbuch" gekauft habe. Auf jeden Fall: viele von euch kennen ja die Mangas, die von rechts nach links gelesen werden und die in Asien so bekannt sind. Zumindestens habe ich auch "Gregs Tagebuch" und "Eragon" gefunden, das auch von rechts nach links gelesen wird. Das fand ich so lustig!!!
Heute war ein guter Tag. Ich realisiere langsam, das ich jetzt in Taiwan bin, dass ich jetzt hier lebe. Dass ich einfach hier bin. Das Leben geht weiter, auch bei euch in Deutschland. Aber ihr seid in meinem Herzen. Ihr habt mir die Wurzeln gegeben, die ich brauche um nun als Baum groß, stark und in voller Blütenpracht zu wachsen.
Ihr habt mir einen Stern gegeben und nun muss ich ihn zum Leuchten bringen.
Das Wort LIEBE beschreibt nicht, wie dankbar ich dafür bin, so tolle Freunde und eine so tolle Familie zu haben, die mich stützt und die immer für mich da ist. Die mir Halt geben und die einfach ein Teil von mir sind.
Ich liebe euch und bin euch unendlich dankbar - jeder von euch, mit dem ich dazulernen darf, der mich auf meinem Weg immer ein Stück begleitet hat.
Diesen Weg gehe ich nun alleine, aber durch euch, habe ich eine gute Basis.
Ich liebe euch!!!
Eure Anna
P.S. Ach ja . . . die Klassenkameraden haben mir am ersten tag auch noch ihr ganzes Essen und lauter Süßigkeiten geschenkt. Das war echt lustig :)
leider habe ich mich ein paar Tage nicht gemeldet, aber ich hatte einfach keine Zeit, also entschuldigt bitte.
Heute ist der 2. Tag, den ich in der Schule war, vorbeigegangen und was soll ich sagen:
es ist mal wieder anders, so wie alles. Ich weiß nicht, ob ich es schon erzählt habe, aber das anders sein beginnt schon beim Waschen. Es geht über das "auf den Bus warten", eine Fahrkarte kaufen, duschen, essen, wohnen bis hin wie man auf's Klo geht (es ist eine Art Kloschüssel im Boden - außer bei den Taiwanesen zu Hause, da haben sie die "normalen" Toiletten).
An meinem ersten Schultag musste ich erstmal in's Sekreteriat. Ich hatte noch keine Schuluniform, deshalb musste ich meine dunkelblaue Jeans und eine weiße Bluse anziehen.
Mit den anderen beiden Austauschschülern (russland und Thailand) sind wir dann mitt der Sekretärin (?) auf den "Schulhof" gegangen und da war die ganze Schülerschaft versammelt!!! Das waren echt krass viele! Sie standen alle in Reihe und die Nationalhymne wurde gespielt. Dann wurden wir nach vorne geführt und mussten uns vorstellen. Erst in unserer Landessprache und dann auf Chinesisch. Das war echt komisch. Und alle haben gejubelt und applaudiert und so weiter.
Später wurden wir von jeweils einer Klassenkameradin abgeholt und zu unserer Klasse geführt. Alle haben mich angestarrt und gekichert oder gelacht. Am Ende stellte sich raus, dass sie selbst nur aufgeregt waren. In der ersten Stunde wurde die Anwesenheit geprüft, dann hatten sie Chinesischunterricht (wie bei uns Deutschunterricht). Ich habe natürlich nichts verstanden und habe mit meinem Chinesischzeug gelernt.
In der Pause musste ich (das ist nunmal menschlich) auf's Klo. Ich fragte die Klassenkameradin, die "für mich zuständig ist" und sie zeigte mir die Toiletten. Ich denke jeder wusste an dem Tag, dass ich in der ersten Pause auf dem Klo war. Alle hier starren mich an von überall und alle sagen "hey" oder "hi" und so weiter. Also fall's ich mal was für mein Ego brauche, einfach draußen auf dem Gang rumlaufen. Und sie sagen die ganze Zeit, dass ich hübsch aussehe und dass sie meine Augen toll finden, weil sie noch nie farbige Augen gesehen haben, nur schwarz und braun.
Oh. . . und in der zweiten Pause bat mich S. (das ist die, die für mich zuständig ist - sie ist echt richtig lieb und hilft mir total viel) ihr meine Mittagsbox zu geben, denn sie wollen das Essen warm machen (meine Gastmutter hat mir am Abend eine Lunchbox fertig gemacht - es ist üblich in Taiwan das Essen mit in die Schule zu nehmen. Also nicht nur eine Schnitte, sowas haben die hier ja nicht, sondern Reis mit Pilzen oder Gemüse oder Nudeln mit Gemüse u.s.w. Meine Gastmutter kocht immer am Abend, so macht sie etwas davon in die Box ab.) Zumindestens dachte ich, dass ich das kalt esse, doch die haben da einen kleinen silbernen Ofen in ihrem Klassenzimmer!!! Um das Essen warm zu machen! Wow. . . das ist echt anders. . . das ist das Wort, das ich in letzter Zeit am häufigsten verwende - "anders".
Nach ca. 30 min. kligelte es und alle legten den Tisch auf den Kopf. Ja, denn hier ist es üblich nach dem Essen für 30 Minuten zu schlafen. Und man darf nicht raus aus dem Zimmer. Jeder muss seinen Kopf auf die Bank legen - ob er schläft oder nicht, ist jedem seine Sache.
Die Leute hier sind alle sehr nett, doch trotzdem war ich am Ende des Tages sehr zurückgezogen. Ich hatte das Gefühl, dass alle mich kannten, doch ich kannte niemanden! Ich fühlte mich trotz "Bewunderung" und "Beachtung" so einsam und ich sehnte mich nach meinen Freunden zuhause. Und nach allen anderen. Es war an diesem Tag einfach alles viel zu laut für mich. Und zu aufregend. Und die Schule endet um 4. Und ich darf erst 16:20 gehen, weil dann die Tore geöffnet werden, vor dem Polizisten stehen. Und ich muss ein Buch führen (nur Austauschschüler), in dem ich schreibe, wo ich zu welcher Stunde war und der Lehrer soll das unterschreiben. Und ich muss immer wenn ich komme und wenn ich gehe ins Sekreteriat gehen und so eine Karte in einen Automaten einführen, damit die sehen, wann ich gekommen bin und wann ich gegangen bin. Das fühlt sich echt an, wie in einem Gefängnis. Und jeder Schüler hat eine Nummer. Das ist so anders als bei uns und ich weiß nicht, ob ich das gut finde. Ich muss auch 90 Minuten mit dem Bus nach Hause fahren, weil ich nicht direkt in Taipei wohne, sondern im Umland. Und als mein Gastpapa gesagt hat "Du fährst ja ziemlich lange, das ist bestimmt nicht so schön", hätte ich fast vor ihm geheult.
Es war ganz schön anstrengend und ich muss mich an alles erst gewöhnen. Ich hatte ganz schön Heimweh. Doch dann bin ich wieder in das Fitnessstudio gegangen und bin den Sorgen davongerannt. Danke Mama, für deine Liebe!!!
Ich hörte Abends ein Lied von einer meiner Lieblingsbands, da singen sie:
Mir fehlt die Sprache, mir fehl'n die Sinne,
mir fehlt der Boden und am meisten deine Stimme.
Schrei mich an, oder lass es sein,
doch bitte lass mich nicht mit dieser Welt allein."
Das hat in dem Moment echt gepasst, aber sie sangen auch:
"Finden, finden, finden, finden, finden ist nicht wirklich gut, wenn man immer nur das findet,
das man sowieso schon sucht."
Und so habe ich probiert wieder nach vorne zu schauen.
Heute morgen ging es schon wieder. Meine Uroma sagte: "Das Beste, was man zwischen Verzweiflung und Hoffnung tun kann, ist eine tief durchschlafene Nacht." Tja, recht hatte sie.
Ich nahm mir Musik mit in den Bus und mit AC/DC - Motivationsmusik begann der 2. Schultag. Heute traf ich die anderen Austauschschüler für das gemeinsame Chinesisch-Lernen. Und es hat echt Spaß gemacht. Wit haben das chinesische Alphabet gelernt, was ich ja schon angefangen hatte und haben Konversationen auf Chinesisch gehalten. Es war schön, zwischendurch sich auch mal auf Englisch unterhalten zu können, denn das kann ich hier halbwegs fließend reden. Und leider verstehen mich die Taiwanesen nicht immer, weil sie nicht so gut Englsich sprechen können. Deshalb konnte ich mich heute etwas austauschen. Wir haben auch Spiele gespielt und es hat wirklich viel Spaß gemacht!!! Wir waren ungefähr 15 Austauschschüler.
Der Unterricht ging bis zum Mittag. Weil wir noch 30 Minuten bis zur Pause hatten, sind die Thailänderin und ich über den Schulhof geschländert und haben uns unterhalten. Sie ist echt total lieb. Sie hatte in Thailand fünf Jahre Chinesisch und kann sich etwas mit den Taiwanesen verständigen. Sie will mir mit dem Chinesisch helfen und mir auch Basketball beibringen :)
In meiner Klasse wurde ich wieder sehr herzlich begrüßt, es gab Mittag und Mittagsschlaf und danach hatten wir das Fach "Gesundheit". Das finde ich echt super. Sie Lehrerin hat einen Film gezeigt, über alte Menschen, die trotzdem noch das Leben genießen; über die Folgen von schlechter Ernährung und sogar einen Ausschnitt aus dem "Jamie-Oliver-Projekt" in Amerika. er hat ja dort den Kindern beigebracht in sehr vielen Schulen, wie man kocht und gesund lebt. Da habe ich auch mal was verstanden, denn Jamie Oliver spricht ja Englisch. Es gab auch chinesischen Untertitel. Jamie Oliver sagte, dass diese Kinder womöglich zehn Jahre jünger leben, als ihre Eltern. Und das bekommen hier die Schüler im Unterricht gezeigt. Das fand ich echt super.
Danach hatte ich Englisch. Meine Lehrerin hat zwar die ganze Zeit auf Chinesisch geredet, warum auch immer. aber die Schüler haben Fragen gestellt, was sie von mir wissen wollten und sie hat es übersetzt. Das war eine lustige Stunde und die Schüler waren dann nicht mehr so schüchtern. Sie wollen bald mit mir auf einen Nachtmarkt gehen und mit mir "Stinky Tofu" essen.
Heute war ein sehr schöner Tag und ich habe das Gefühl, in meiner Klasse ein paar Freunde gefunden zu haben. Sie helfen mir sehr. Und sie können zwar kein Englsich sprechen, aber sie können es verstehen. Was ich am Anfang nicht wusste. . .
Ein Mädchen aus meiner Klasse, das aussieht wie ein Junge, hat mich gefragt, ob wir "garden elf" in Deutschland haben. Sie malte es sogar auf, aber ich realisierte erst nach 30 Minuten, dass sie Gartenzwerge meinte. Das war lustig.
Der "deutsche" Gartenzwerg
Ein etwas anderes Klo
Ach ja . . . am Sonntag habe ich braune Reismilch getrunken. SOOO TOLL! Das ist eine dickflüssige pflanzliche Milch, wie ein Smoothie aus Reismilch, Sojamilch, Sesam, Getreide und Erdnüssen. So toll!
Und ich war am Samstag in einem Buchladen, als ich ja wie schon berichtet, mein "Kinderbuch" gekauft habe. Auf jeden Fall: viele von euch kennen ja die Mangas, die von rechts nach links gelesen werden und die in Asien so bekannt sind. Zumindestens habe ich auch "Gregs Tagebuch" und "Eragon" gefunden, das auch von rechts nach links gelesen wird. Das fand ich so lustig!!!
Heute war ein guter Tag. Ich realisiere langsam, das ich jetzt in Taiwan bin, dass ich jetzt hier lebe. Dass ich einfach hier bin. Das Leben geht weiter, auch bei euch in Deutschland. Aber ihr seid in meinem Herzen. Ihr habt mir die Wurzeln gegeben, die ich brauche um nun als Baum groß, stark und in voller Blütenpracht zu wachsen.
Ihr habt mir einen Stern gegeben und nun muss ich ihn zum Leuchten bringen.
Das Wort LIEBE beschreibt nicht, wie dankbar ich dafür bin, so tolle Freunde und eine so tolle Familie zu haben, die mich stützt und die immer für mich da ist. Die mir Halt geben und die einfach ein Teil von mir sind.
Ich liebe euch und bin euch unendlich dankbar - jeder von euch, mit dem ich dazulernen darf, der mich auf meinem Weg immer ein Stück begleitet hat.
Diesen Weg gehe ich nun alleine, aber durch euch, habe ich eine gute Basis.
Ich liebe euch!!!
Eure Anna
P.S. Ach ja . . . die Klassenkameraden haben mir am ersten tag auch noch ihr ganzes Essen und lauter Süßigkeiten geschenkt. Das war echt lustig :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen